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Caesar, 18.2.2025, Lesedauer: ca. 2 Minuten / 0 Kommentare
Obwohl Kleopatra von Caesar schwanger war, verheiratete er sie mit ihrem zweiten, noch jüngeren Bruder, dem gerade mal 11- oder 12-jährigen Ptolemaios XIV. Philopator (um 59–44 v.Chr.). Zu den Hintergründen schreibt Cassius Dio, „er [Caesar] fürchtete, die Ägypter möchten sich, der Herrschaft einer Frau überantwortet, erneut erheben, was genau wie ihr Zusammenleben das Missfallen der Römer erregen könne. Daher befahl er Kleopatra, wenigstens zum Schein ihren anderen Bruder zu heiraten, und übertrug beiden dem Namen nach die Königswürde. Denn in Wirklichkeit sollte sie die gesamte Macht in Händen halten, war doch ihr Gemahl ein Knabe, und was sie betraf, gab es angesichts von Caesars Zuneigung nichts, was sie nicht durchzusetzen vermochte. So war das Zusammenleben mit ihrem Bruder und die gemeinschaftliche Regierung mit ihm ein bloßer Schein, den sie hinnahm. In Wahrheit war sie Alleinherrscherin und verbrachte ihre Tage mit Caesar.“ (Cass. Dio [übers. v. Veh], 42,44,2ff.) Letzterer reiste jedoch schon wenige Tage nach seinem Sieg ab in Richtung Kleinasien.
Familientreffen in Rom
Kleopatra aber bekam einen Sohn, den sie sicherlich mit Caesars Zustimmung Ptolemaios XV. Kaisar (47–30 v.Chr.) nannte, was programmatisch das Zusammengehen der Dynastie der Ptolemäer mit dem Haus der Iulier unterstrich. Nach einer demotischen Stele aus Memphis fiel der Geburtstag des Caesarion, wie ihn die Alexandriner spöttisch nannten, auf den 6.September
47 v.Chr., also nur gut zehn Monate nach dem denkwürdigen Zusammentreffen von Kleopatra und Caesar im alexandrinischen Palast.
Nach dem Sieg bei Thapsus (im heutigen Tunesien) im April 46 v.Chr. und der Konsolidierung der Lage in Nordafrika sowie einem Abstecher nach Sardinien traf Caesar schließlich am 25. Juli 46 v.Chr. wieder in Rom ein.
Schon im Juni 46 v.Chr. hatte Kleopatra Alexandria mit dem Reiseziel Rom verlassen. Wer die Initiative für die ‚Familienzusammenführungʻ ergriffen hatte–Kleopatra oder Caesar–wissen wir nicht. In jedem Fall nutzte Caesar ihre Anwesenheit, um seine Absichten bezüglich der Ausgestaltung seiner Herrschaft weiter voranzutreiben. Dies wiederum kann nur in ihrem Sinne gewesen sein, da sie sich durch ihre Liaison mit dem dictator eindeutig positioniert und so ihr Schicksal bis auf Weiteres mit dem seinen verknüpft hatte. Ihr Eintreffen hatte den Charakter eines Staatsbesuchs, ein Bündnis- und Freundschaftsvertrag wurde geschlossen, um ihre Herrschaft abzusichern.[...]
Caesar brachte sie adäquat auf seinen Gütern jenseits des Tiber im heutigen Trastevere unter und ließ ihr wertvolle Gastgeschenke zukommen. Obwohl er offiziell bei seiner Frau Calpurnia (um 77–44 v.Chr.) wohnte, konnte sich Kleopatra schon als die Frau an seiner Seite fühlen, denn die Art, in der er seine Beziehung zu ihr in der römischen Öffentlichkeit demonstrierte, ließ kaum an Deutlichkeit zu wünschen übrig. [...]
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