Von Erwin Keefer
Alles begann damit, dass 14 v. Chr. die Römer unter Augustus und seinen Stiefsöhnen zahlreiche Alpenvölker unterwarfen, zum Bodensee und weiter Richtung Donau vorstießen, um schließlich mit Raetien hier eine neue Provinz dem wachsenden Imperium einzuverleiben. Cambodunum und Brigantium nannten sie Anfangs- und Endpunkt unserer Reise, die beide dank ihrer jeweiligen strategischen Lage schnell zu bedeutenden Zentren der landhungrigen Invasoren heranwuchsen.
Historisch den Römern entgegengehend, starten wir unsere Fahrt in Kempten, wo man heute noch mit einigem Stolz auf seine römische Vergangenheit blickt. Schließlich blieb nach 2000 Jahren noch einiges von der antiken Hochkultur übrig, wie wir bei der städtischen Tourist Info links neben dem historischen Rathaus erfahren. Schnell begreift man, warum sich Kempten als Metropole des Allgäus und dessen Tor sieht, sich Hochschulstadt wie auch Gewerbezentrum nennt und sich auf eine reiche Geschichte und bunte Kultur berufen kann. Und dann steht da noch der Legionär Gaius Cambodunus, der einen mit dem typisch professionell kritischen Blick der Staatsmacht zu mustern scheint. Zwar etwas zwergenhaft aus Zirbelkiefer geschnitzt, weist dieser skurrile Werbeaufsteller alle eindrücklich darauf hin, wer in Kempten einst das Sagen hatte.
Die Allgäustadt rühmt sich schließlich, ältester namentlich lokalisierbarer Ort Deutschlands zu sein. Das verdankt man dem griechischen Geografen Strabon, der 18 n. Chr. zur Zeit des Kaisers Tiberius hier ein Kambodounon, den Hauptort des kleinen keltischen Stammes der Estionen verzeichnete, die zu den Vindelikern zählten.
Dagegen ist das heutige Kempten im Grunde noch ganz jung. Lange Zeit gab es nämlich zwei davon. Erst vor 200 Jahren fiel durch Säkularisation und Mediatisierung diese bis dahin auf engem Raum konkurrierende Doppelstadt, hier die Reichsstadt, dort die fürstäbtliche Stiftstadt, an das Kurfürstentum Bayern und bildet, 1818 flugs vereinigt, das nun einzige Kempten im Allgäu.
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Kempten ist das ideale Ziel für Familien und Römerbegeisterte. Hinweise auf das, was es um den Archäologischen Park Campodonum herum zu entdecken gibt in der AiD 6/22.
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Historischer Mittelpunkt des weltlichen Kemptens und dessen wirtschaftliches wie auch gesellschaftliches Zentrum war der frühere Markt- und heutige Rathausplatz. Als geistiges und geistliches Zentrum galt St. Mang mit dem die Stadt überragenden 66 m hohen Kirchturm. Gemeinsam bildeten beide Teile 1527 das Zentrum der Reformationsbewegung im Oberallgäu. Die Reichsstadt wurde seinerzeit evangelisch. Die Stiftstadt blieb katholisch; rechtgläubig eben, wie sie dort gerne sagten, im Unterschied zu den Reformierten, den Wüstgläubigen.
Hinab in Kemptens Unterwelt
Tiefer zur 800-jährigen Doppelstadt-Geschichte geht es im Schauraum der unter dem Kirchplatz von St. Mang gelegenen ehemaligen Erasmuskapelle . Dort wartet eine beeindruckende museale Lokalität mit einer kurzweiligen und faszinierenden Multivisionsschau darüber, was es in dieser Unterwelt über die Stadt an Historischem zu berichten gibt, warum einst die Mauern brannten und was es mit dem ehemaligen Beinhaus auf sich hat.
Welch prachtvolle Bauten das Barock Deutschlands Süden gebracht hat, wird einem beim unbedingt empfehlenswerten Besuch der fürstäbtlichen Residenz in der ehemaligen Stiftstadt bewusst. Hier entstand seit 1652 nach damaligen Architekturidealen die erste Gesamtanlage mit Kloster, St. Lorenz-Basilika und weltlicher Verwaltung. Vorbei an Cafés und Eisdielen, geht es über die St. Mang-Brücke hinaus aus der historischen Doppelstadt hinauf zum östlich über der Iller gelegenen Lindenberg und hinein in Kemptens große römische Vergangenheit. Jahrhundertelang lag das antike Erbe dort als vergessene Wüstung. Und war doch im 1. Jh. große Verwaltungsstadt für das gesamte frisch rekrutierte Raetien.
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Leben und Tod sind eng verbunden. Das gilt in besonderem Maße für die archäologische Erforschung von Bestattungsorten. Denn Grüfte, Gräber und Gebeine verraten uns nicht nur viel darüber, welche Vorstellungen die Menschen historischer Zeiten mit dem Tod verbanden, sondern auch unter welchen Bedingungen sie lebten und in welche sozialen Strukturen sie eingebunden waren.
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Erst in den 1930er- bis 1960er-Jahren erfolgte eine radikale Überbauung. Die substanziellen Verluste an historischem Kulturgut waren dabei immens, wurden doch hektarweise die römische Ansiedlung mitsamt ihren großen öffentlichen Thermen dem Wohnungsbau geopfert.
Geforscht wird hier bereits seit 1883. Vergeblich blieb zwar die Suche nach einem keltischen Oppidum, aber man kennt nun recht große Teile von Cambodunum: Forum, Basilika, Tempel, Bäder, Streifenhäuser, Statthalterpalast und somit eigentlich nahezu alles an öffentlicher Struktur, was eine Provinzstadt des 1. und 2. Jh. n. Chr. ausmacht. Ein Ende der Entdeckungen, Fragestellungen und Überraschungen ist trotz der genannten Verluste nicht abzusehen und fast jedes Jahr im Sommer finden hier Ausgrabungen statt.
Ein Park für die römischen Ruinen
Zwischen 1987 und 2003 gelang es über die Konservierung von Mauerresten auf dem bis dato unbebauten Teil des römischen Lindenbergs hinaus, den Archäologischen Park Campodunum anzulegen, den jeder hier APC nennt. Eigentlich besteht er aus drei Segmenten des antiken Stadtzentrums: die mit einem Schutz-und Ausstellungsbau überdachten, bestens erhaltenen Ruinen der Kleinen Thermen, eine winkelförmige Grünfläche mit Mauerzügen des Prätoriums, des Forums und seiner Basilika und schließlich der rekonstruierte Tempelbezirk als pulsierendes interaktives Highlight des Archäologischen Parks Cambodunum.
Bereits wenige Schritte hinter dem Kassenhaus trifft man auf die als doppelter Säulengang ausgestaltete, den sakralen Bezirk umschließende Umfassungsmauer. Dahinter begegnen einem Jupiter Ammon, Venus und Merkur, die keltische Epona sowie Herkules, der im größten und auch komplett rekonstruierten gallorömischen Umgangstempel residiert. Multimedial durch die virtuelle Führung eines geisterhaften Priesters namens Florus erschlossen, erfährt man dessen spannende Geschichte, erlebt, wie er Opfergaben entgegennimmt, und lässt sich bei einer Prozession um das Allerheiligste zu Kultbild und Altar begleiten.
Zum Riechen, Anfassen und Mitmachen lädt im inneren Säulengang die interaktive Ausstellung zu den Themen der Römerstadt, ihrer Bewohner und auch zur Methodik ihrer Erforschung. »Was wiegt ein Gott?«, ist eines von etlichen durchweg interessanten Themen.
Durch ein Mauertor zurück im Heute empfiehlt sich noch ein Schlenker zum hangseitigen Abbruch am äußeren Säulengang, wo man einen spektakulären Panoramablick hinunter auf das heutige Kempten, die Iller und auch auf die bewaldete Burghalde genießt. Der ehemalige von der Iller umflossene Inselberg und seine darunter liegende hochwassersichere Niederterrasse war in den unruhigen spätrömischen Zeiten Zufluchtsstätte für die einstigen Bewohner des Lindenbergs geworden. Den Berg beherrschte damals ein Kastell, das die Grenze des neu eingerichteten Donau-Iller-Rhein-Limes schützte. Seiner Besatzung oblag damit auch die Überwachung der hier die Iller querenden Straße. Ihren Spuren folgen wir nun bis nach Bregenz.
Durch drei Länder und zwei Staaten – die antike Allgäustraße
In den römischen Zeiten bis Mitte des 3. Jh. entstanden entlang dieser Verkehrsader Gutshöfe und Kleinsiedlungen. Genaueres zu Zweck und Aufgaben, auch bezüglich der sicher einst hier betriebenen Milch- und Käsewirtschaft, konnte man bis heute durch Grabungen allerdings nicht eruieren. Mit den germanischen Einfällen entvölkerte sich das Gebiet. Die bislang zivil genutzte Straße wird nun bis ins 5. Jh. hinein das sichtbare Grenzband des römischen Reiche, geschützt und begleitet von Kastellen und zahlreichen in Stein errichteten Wachttürmen, den Burgi. Solch einem begegnet man auf dem knapp 34 km langen Teilstück bis Isny 7 km nach Kempten in Ahegg. Etwas verborgen im Wald stehen dort seine Reste, das aufgehende Mauerwerk ist der einzig sichtbare Überrest seiner Art in Süddeutschland.
Einige Kilometer weiter, kurz hinter Buchenberg, verstecken sich in einem Waldstück vor dem Ort Klamm anschauliche Reste der Straße selbst. Auf einigen Hundert Metern ist dort ihr Verlauf noch durch deutliche Radspuren im Fels sichtbar. Eine Brücke bietet gute Übersicht; eine Leiter führt zum Besuch der Straße selbst; eine Bank lädt zum Rasten ein.
Zu guten Straßen gehören Wegweiser und Entfernungsangaben. Das hielten bereits die Römer so. Bei Unterwengen an der Römerstraße wurde zu Ehren des Kaisers Septimius Severus im Jahr 201 elf Meilen vor Campodunum ein Meilenstein aufgestellt. Jahrhunderte später landete dieser im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart. Seit 1930 steht hier am ungefähren Fundort neben der Römerstraße eine Kopie samt erklärender Tafel. Nach Isny, vielmehr zu seinem römischen Kastell, sind es von hier noch 8 km. Die als »Vemania« bekannte spätrömische Anlage liegt nahe des östlichen Ortsrands von Kleinhaslach in Flur Bettmauer. Noch im Mittelalter müssen aufgehende Mauern deutlich sichtbar gewesen sein, und es ging die Fama um, dass hier die sagenhaften Ursprünge des als »Villa Ysinensi« bezeichneten Weilers Isny, zumindest jedoch ein Tempel der Isis, voll mit verborgenen Schätzen, gestanden hätte. Erst aufgrund neuzeitlicher Grabungen mutierte der vermeintliche Tempel zur Kaserne. Die hier stationierte Reitereinheit nahm von 296 bis 299 n. Chr. an einem Afrikafeldzug Kaiser Maximians teil, was zahlreiche Geldstücke mit dem Prägestempel der kaiserlichen Münze in Karthago bezeugen.
Nicht ohne das bezaubernde Städtchen Isny besucht zu haben, geht es von hier zügig hinunter ins vorarlbergische Bregenz. Über Röthenbach, Mellatz, Unterstaufen und Hörbranz sind das nochmals 41 km schönstes bayerisches Allgäu. Entlang der Straße dürften 12 bis 15 Burgi gestanden haben. Einer davon 8 km vor der Landesgrenze nach Österreich in Mellatz. Hier erhält man eine gute Vorstellung von der weithin sichtbaren Signal- und Überwachungsfunktion dieser Grenzposten. Er selbst ist Vergangenheit und dennoch präsent, steht doch auf seinen Fundamenten rechterhand am Ortseingang eine Lourdes-Lapelle, die heute die Bundestraße beherrscht.
Der letzte durch Ausgrabung verbürgte Burgus vor Bregenz stand wohl in Hörbranz im Betzentobel. Auch von ihm ist leider nichts mehr zu sehen. Wenige Kilometer später senkt sich der 1063 m hohe Pfänderrücken steil in den Bodensee hinein. Heute noch quetscht sich die Landstraße auf dem verbleibenden engen flachen Stück zwischen Alpen und See hindurch. Bregenzer Klause nennt sich diese schmalste Stelle. Im Auto kann man es sich heute bequem machen und den 1980 eröffneten Pfändertunnel benutzen, um unterm Felsenriegel hindurch in die Vorarlberg-Metropole zu gelangen.
Bregenz – Endpunkt mit Seeblick
Dank seiner einmaligen Lage am Schnittpunkt von Alpen, See und jungem Rhein ist dieser Platz schon vor 2000 Jahren sehr attraktiv gewesen. Sicher auf Moränen gegründet, sorgten im Norden die Bregenzer Klause, am südöstlichen Ende die unberechenbare wilde Bregenzer Ach für natürliche Barrieren. Dazwischen lag wohl, wie auch in Kempten bis heute unentdeckt, der Hauptort eines videlikischen Stammes- der Brigantier. Und wieder ist es Strabon, dem wir die erste Nennung eines Brigantion, des späteren römischen Brigantium und heutigen Bregenz, verdanken. Nur logisch also, dass an diesem strategischen Hotspot kurz nach der Zeitenwende ein augusteisches Holz-Erde-Lager errichtet wurde. Die Örtlichkeit ist dank Ausgrabungen gut bekannt – es ist das Ölrain-Plateau. Belegt mit 500 Mann begann hier die Romanisierung der Videliker, soweit sie nicht zum Militär gepresst oder gar zu Sklaven gemacht wurden.
Wenige Jahrzehnte später wurde es aufgelassen – Kaiser Tiberius hat die Soldaten nun woanders gebraucht. Aus der ehemaligen Kaserne entwickelte sich im Laufe der nächsten Hundert Jahre ein florierendes Provinzstädtchen in dem auch ein Hafen am Brigantius Lacus, also dem Bodensee, nicht fehlen durfte. Mit zunehmenden Germanen-Einfällen verlagerte sich die Bebauung auf den besser zu verteidigenden Hügel der heutigen Oberstadt, gesichert durch das an seinem Fuß errichtete Hafenkastell am Leutbühl, bis ins frühe 5. Jh. Stützpunkt einer Patrouillenbootflottille.
Von den zahlreichen Ausgrabungen ist in der Stadt heute nur noch wenig zu sehen. Lediglich die Mauerstümpfe einer einst prächtigen Villa suburbana am Steinbühl sind einen längeren Blick wert. Diese Anlage am Cityknoten ist heute das einzige unter Schutz gestellte archäologische Denkmal in Bregenz. Wer mehr erfahren will, nutzt die hervorragende City App mit römischem Stadtplan – oder geht gleich ins Museum.
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Nicht alle Tiroler jodeln. Nicht jeder Römer war ein Soldat. Und Vorurteile sind nicht Wissenschaft – auch dann nicht, wenn sie die Wissenschaft einmal selbst in die Welt gesetzt hat. Im Sonderheft der ANTIKEN WELT gehen wir auf eine Reise durch die Welt historischer Vorurteile. Sie führt zu einer ganzen Reihe von Allgemeinplätzen– zu häufig wiederholten Behauptungen über das Verhältnis des alten Rom zu Macht und Gewalt. Der Autor, Professor Günther Thüry, will einige wichtige und gängige Vorurteile über das alte Rom gerade rücken. Er konzentriert sich dabei auf eine Reihe solcher Klischees, die Roms Verhältnis zu Macht, Herrschaft und Gewalt betreffen. Und zeigt am Beispiel dieser Vorurteile, was die Folgen eines unsensiblen und voreiligen Umgangs mit den Zeugnissen der Vergangenheit sind.
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Das klassische Mehrspartenhaus »vorarlberg museum«, diese ehrwürdige zentrale Institution zur Bewahrung des kulturellen Erbes, hat es mit dem 2013 erfolgten Umbau eindrucksvoll geschafft, sich mustergültig ins 21. Jh. zu beamen. In dem lichten vierstöckigen Neubau schwirren ganz lebendig und à jour Geschichte und Geschichten zur Historie, Kunst, Volkskunde und Archäologie Vorarlbergs, oft in verbindenden und wechselnden Inszenierungen durch die Räume. Und dies in prominenter Lage zwischen Seepromenade und Kornmarktplatz, dem Zentrum des urbanen Raums.
Aus dem Dunkel der Geschichte heraus zeigt sich das antike Brigantium entlang von Topografie und Chronologie hell und freundlich. Architekturreste werden in einem begehbaren Stadtplan verortet, Münzen als Symbole dieser geschäftigen Handelsstadt weisen den Weg der Zeit.
Generell spiegelt sich in den ausgestellten Objekten sowohl die lange Sammlungs- und Fundgeschichte des 19. und 20. Jh. als auch das Wechselspiel von Militär und ziviler Siedlung mit ihrer einst bedeutenden urbanen Architektur. Vor allem den über 1100 Gräbern des Friedhofs auf dem Ölrain verdankt das Museum seinen immensen Reichtum an Objekten der Alltagskultur wie auch der gallorömischen Religionsgeschichte. Herausgegriffen sei stellvertretend für die Frühzeit ein Schleuderblei, als typischer Fund aus frühkaiserzeitlichen Lagern nördlich der Alpen. Ein Weihestein für den 8 v. Chr. früh verstorbenen Drusus dagegen markiert die Anfänge der zivilen Siedlung.
Aus Epona wird Guta
Etwas Besonderes hat es mit der im Museum zu bewundernden Epona auf sich. Der Weihestein stammt vermutlich aus dem Tempelbezirk und sicher hatte die Pferdegöttin dort auch einen eigenen, bislang nicht lokalisierten Tempel. Dafür überlebte Eponas Bild die Antike, einst eingemauert über dem Stadttor und dort gleichgesetzt mit Ehreguta, der spätmittelalterlichen Stadtretterin. 1403 bis 1408 in den Appenzellern Kriegen wäre Bregenz durch die Schweizer fast erobert worden. Guta hat dies wohl verhindert, da sie die Angriffspläne belauschte und sie den Bregenzern steckte. Ihre damalige Forderung, zum Dank dafür die 9. Abendstunde der Nachtwache von Martini bis Lichtmess mit »Ehret die Guta« anzuzeigen, wurde über 400 Jahre bis 1812 eingehalten.
Einen Stock über den archäologischen Sammlungen kommen Museumsbesucher dann zu einem Highlight des Baus: ein Ruhe ausstrahlender Raum mit riesigem Panoramafenster, das einen fantastischen Blick über den Obersee freigibt. Zumindest Tiberius, womöglich auch Drusus kannte wohl diesen weiten Blick vom Ölrain aus. Vielleicht haben beide sich hier nochmals über die Seeschlacht unterhalten, die während ihres Eroberungskrieges mit den Vindelikern geschlagen wurde.
Heute geht der Blick über die Strandpromenade hinüber nach Lindau und auf die Weite des von drei Anrainern friedlich verwalteten Sees, an dessen Ufern sich prähistorische Pfahlbauten wie an einer Perlenschnur aufreihen. Zu ihnen nach Unteruhldingen oder Konstanz mit seinem Landesmuseum ist es ja gar nicht mehr so weit.