Die Olympischen Spiele in der Antike

Der siegreiche Athlet: Diadumenos, römische Marmorkopie nach einem Bronzeoriginal des Polyklet um 420 v. Chr.
Der siegreiche Athlet: Diadumenos, römische Marmorkopie nach einem Bronzeoriginal des Polyklet um 420 v. Chr.© akg-images / De Agostini Picture Lib. / G. Nimatallah

Die Athleten der antiken Olympischen Spiele kämpften nackt, so wie auch die Götterstatuen nackt waren, die ihrerseits den bewunderten Körpern der Athleten nach­gebildet wurden. Für ihre Kraft und ihre Kühnheit wurden sie von allen bewundert. Manchmal starben sie durch die Schläge, die sie im Faustkampf erhielten. Beim Wagen­rennen konnte es geschehen, dass die Wagen in der Kurve umstürzten und dies zum Tod von Wagenlenkern und Pferden führte. Die Athleten riskierten lieber das eigene Leben, um der Schmach einer Niederlage zu entge­hen. Wie auch heute noch haben die Hingabe beim Training und die Anstrengung beim Wettkampf nur ein Ziel: den Sieg.

Was erhielten sie nun als Gegenleistung für diesen großen Aufwand? Einen Oliven­zweig − undenkbar in unserer modernen Zeit, in der man oftmals an Millionengagen gewöhnt ist. Diesen Zweig hatten sie nach ih­rer Heimkehr getragen wie ein König seine Krone, und sie wurden wie Kriegshelden mit prächtigen Geschenken ausgezeichnet. Mit diesem Ziel vor Augen taten sie alles und wa­ren weit entfernt von dem fairen und stren­gen Verhalten bei den heutigen Olympischen Spielen.

Der wirklich große Preis aber war ein an­derer: die Erinnerung an sie und damit ihre Unsterblichkeit. Es war ihr Motiv, dass sie nach dem Sieg mit ihrer Statue geehrt wur­den, oft mit einem idealisierten Gesicht ähn­lich dem Antlitz der Götter, aber gewöhnlich versehen mit einer Inschrift, in der der Name, der Name der Familie, der Heimatort und die Disziplin verewigt waren.

Und die Verlierer? Für sie gab es weder Trostpreise noch Ruhm, und wenn sie nach Hause zurückkehrten, mussten sie sich oft­mals in dunklen engen Gassen verstecken, wie Pindar in einer Ode berich­tet.[1]

Leider ist von dem antiken Heiligtum in Olympia, in der die originalen Spiele stattge­funden haben, nicht genug übriggeblieben, um sich ein authentisches Bild von der At­mosphäre der Agone zu machen. Die Spiele wurden zu Ehren des Götter­vaters Zeus abgehalten, sein Tempel liegt seit einem Erdbeben im 4. Jh. n. Chr. in Trüm­mern. Vor seinem Tempel erhob sich auf ei­nem hohen dreieckigen Postament die Sta­tue einer Victoria, die bei den Griechen Nike hieß. Sie war ein Weihgeschenk nach einem erfolgreichen Krieg[2], könnte aber hier gleich­zeitig den agonistischen Geist der Spiele per­sonifizieren. Sie ist im Flug dargestellt wie alle diese unerwartet erscheinenden Gotthei­ten, weil − wie sogar Napoleon sagte − das Leben aus vielen Schlachten bestehe: aus de­nen, die man glaubt zu gewinnen und sie ver­liert, sowie aus denen, die man zu verlieren glaubt und sie gewinnt.

Das für die athletischen Wettkämpfe be­stimmte Stadion war ein einfacher Platz aus gestampfter Erde, aber einst setzten sich 45000 bis 50000 Griechen auf die Böschung und ju­belten. Die Ursprünge von Olympia sind sehr alt und reichen bis mindestens 2800 v. Chr. zurück. Und Zeus, der Gott von Blitz und Don­ner, wurde seit mindestens 1000 v. Chr. verehrt.

Die Organisation der Wettkämpfe

Wie aber begannen die Spiele? Die an­tiken Schriftsteller berichten von religiösen Riten zu Ehren des Zeus, etwa einem Wett­lauf der Jünglinge zum Altar des Gottes. Die ersten offiziellen Wettkämpfe begannen 776 v. Chr. und wurden ohne Unterbrechun­gen alle vier Jahre wieder ausgetragen. Alle freien griechischen Bürger konnten daran teilnehmen. Ausgeschlossen waren Skla­ven, Frauen und Fremde, die man Barbaren nannte, weil sie nicht griechisch sprachen. Die Wettkämpfe begannen am ersten Voll­mond des August.

Das Reglement war streng, und Pindar nennt die Gesamtheit dieser Regeln die „Gesetze des Zeus“.[3] Das bedeutet, dass ein Ver­stoß schwerwiegend war, da er eine Kränkung der Gottheit bedeutete.

Die Athleten reisten einen Monat vor Be­ginn der Spiele nach Elis, sowohl um zu trainieren, als auch um von den Hellanodikai, den Kampfrichtern, überprüft zu werden:

Wenn ihr euch durch Arbeit als würdig erwiesen habt, nach Olympia zu gehen und nicht leichtsinnig und unedel gewe­sen seid, so geht getrost! Wer sich aber nicht so vorbereitet hat, der gehe, wohin er will ![4]

Kurz vor Beginn der Wettkämpfe versam­melten sich Tausende von Zuschauer aus allen Tei­len der antiken Welt in Olympia und verweilten auf den Feldern und unter den Olivenbäumen rund um den Tempel. Sie kamen hauptsäch­lich aus Griechenland, aber auch aus Ägypten, von Nordafrika, aus den griechischen Kolo­nien von Marseille in Südfrankreich und Olbia am Schwarzen Meer. Oft kamen sie aus rivalisierenden oder gerade miteinander im Krieg befindlichen Städten, aber die Olym­pischen Spiele waren so wichtig und presti­geträchtig, dass man eine Gefechtspause ein­legte. Diese Vereinbarung war in einen Diskos[5] eingeritzt worden und garantierte den Athleten für drei Monate Immunität.

Die Eintragung für die Spiele erfolgte als Selbstauskunft über Herkunft und Alter, letzteres war wichtig für die Zuordnung zu der entsprechenden Altersgruppe. Beispielsweise wurde 468 v. Chr. Pherias aus Aigina aus­geschlossen, weil er noch zu jung war, aber bei den folgenden Spielen wurde er in die Gruppe der Knaben (paides) aufgenommen und gewann das Pankration. Ebenso muss­ten die Hellanodikai bei den Tieren zwischen Pferd und Fohlen entscheiden.

Der erste Tag war für ein Reinigungsritual vorgesehen. Die Athleten versammelten sich im Bouleuterion und − während die Priester an der Statue des Zeus ein Opfer darbrach­ten − schworen Fairness, Disziplin und Be­achtung der Regeln. Ein solcher Eid hat sich leicht modifiziert bis in unsere Zeit fortgesetzt. Seit 2017 lautet er:

Im Namen aller Athleten, Kampfrichter, Trainer verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und diese im Sinne des Fair-Play einhalten. Wir alle verpflichten uns zum Sport ohne Doping und Betrug. Wir tun dies zum Ruhm des Sports, für die Ehre unserer Mannschaften und für die Achtung der grundsätzlichen Prinzipien der Olympi­schen Bewegung.[6]

Verletzungen der Regeln wurden streng be­straft. Hatten Athleten versucht, durch Be­stechung zu gewinnen, wurden sie gezwungen, auf eigene Kosten Statuen des Zeus zu errichten, sog. Zanes.

Die Inschriften auf den Basen besagen, dass man nicht mithilfe von Geld, sondern mit Körperkraft und Schnel­ligkeit der Füße siegen müsse. So heißt es auch bei Pausanias:

 (2) Geht man nämlich den Weg vom Metroon zum Stadion, befinden sich links am Fuß des Berges Kronion […] bron­zene Zeusstatuen. Diese wurden gemacht aus den Strafgeldern, die Athleten auf­erlegt wurden, die sich gegen den Wett­kampf vergangen hatten, bei den Einhei­mischen heißen sie Zanes.
(3) Zuerst stellten sie sechs bei den 98. Olympischen Spielen auf. Denn der Thessaler Eupolos bestach die Faust­kämpfer, die gekommen waren, mit Geld, den Arkader Agetor und den Kyzikener Prytanis und mit ihnen Phormion, der aus Halikarnassos stammte und an den Olympischen Spielen vorher gesiegt hatte. Das soll das erste Vergehen von Athleten gegen die Spiele gewesen sein, und als erste wurden Eupolos, und die von Eupolos Geschenke angenommen hatten, von den Eleern mit Geldstrafen belegt. Zwei von ihnen sind Werke des Sikyoniers Kleon; wer die folgenden vier gemacht hat, weiß ich nicht.
(4) Auf diesen Statuen stehen außer bei der dritten und vierten Epigramme. Das erste Epigramm will besagen, daß man ei­nen Sieg in Olympia nicht mit Geld, son­dern mit Schnelligkeit der Füße und Kör­perkraft erringen soll. Das auf der zweiten sagt, daß die Statue zu Ehren der Gottheit dastehe und durch die Gottesfurcht der Eleer zur Abschreckung für frevelnde Ath­leten. Bei der fünften und sechsten Statue ist der Sinn der Inschrift, bei der einen, daß die Statuen errichtet seien zum Ruhm der Eleer und nicht zum wenigsten zur Strafe für die Faustkämpfer, bei der noch übrigen, daß sie eine Lehre für alle Grie­chen seien, daß niemand für einen olym­pischen Sieg Geld geben solle.[7]

Die antiken Griechen waren begeistert von der Schönheit der Körper und vom Wettkampf, den man Agon nannte − was Schmerz, Kampf und Leidenschaft bedeu­tete − und von dem sich die moderne Be­zeichnung Agonie ableitet. Die am meisten mit diesem Begriff verbundene Disziplin war der Faustkampf, der ursprünglich aus der griechischen Welt stammte. Ein erle­senes Fresko aus Santorin aus dem 2. Jt. v. Chr., und damit ungefähr tausend Jahre vor dem Beginn der Olympischen Spiele entstanden, zeigt zwei schlanke Knaben, die mit Boxhandschuhen kämpfen. Diese Disziplin wurde bei den Olympischen Spielen 688 v. Chr. eingeführt und gehörte recht bald zu den vom Publikum bevorzug­ten Agonen, weil sie unmittelbar die Gefahr und manchmal auch den Tod der Kämpfer mit sich brachten.

Sogar heutige Boxer wären bestürzt über den antiken Faustkampf, der absolut regellos und unfair war: es gab keine Gewichtsklassen, keine Runden mit Erholungspausen, kein Wasser und keine gepolsterten Handschuhe. Die Hände waren nur durch Lederstreifen geschützt. Als ab 146 v. Chr. die Römer an den Olympischen Spielen teilnahmen, wur­den in diese Streifen kleine Metallnägel ein­gefügt, die die Haut des Gegners verletzten, der auch am Kopf getroffen werden konnte.  Ein Kampf dauerte solange, bis ei­ner der beiden Kämpfer zusammenbrach.

Detailaufnahme: Sog. Faustwehr des Faustkämpfers vom Quirinal, 1. Jh. v. Chr.
Detailaufnahme: Sog. Faustwehr des Faustkämpfers vom Quirinal, 1. Jh. v. Chr. Eric Vandeville /akg-images

Die Karrieren der Sportler konnten sehr erfolgreich sein, wegen der häufigen Todesfälle aber auch sehr kurz. Auf jeden Fall war der Tod besser als eine Niederlage, wie es in der Grabinschrift des Faustkämpfers Agathos Daimon aus Alexandria in Ägypten mit dem Beinamen Kamel lautet, der im Kampf ge­storben war, nachdem er Zeus gebeten hatte, ihm entweder den Siegeskranz oder den Tod zu gewähren.[8] Eurydamos aus Kyrene im heutigen Libyen zog es vor, lieber die eigenen Zähne zu verschlucken als dem Gegner, der sie ihm ausgeschlagen hatte, Genugtuung zu verschaffen.[9]

Die Athleten wurden für ihre Überlegen­heit sehr bewundert, aber auch wegen des Ertragens der Schmerzen. Dieses Verhalten hatte auch einen ideellen Wert, weil sie als soziale Vorbilder betrachtet wurden: Man musste die Fähigkeit beweisen, sehr große Schmerzen trotz Anstrengung, Hitze und Staub zu ertragen.

Wenn ein Wettkampf zu lange dauerte oder eine Pattsituation entstanden war, dann ord­neten die Schiedsrichter an, dass die Athle­ten sich abwechselnd einen Faustschlag geben mussten (wie beim Fußball das Elfmeterschie­ßen). Der Gegner durfte nicht reagieren, d. h. er musste stillhalten und durfte sich auf keine Weise verteidigen. Dies war um 400 v. Chr. bei den Nemeischen Spielen der Fall bei Kreugas aus Epidamnos in Illyrien und Damoxenos aus Syrakus auf Sizilien. Die beiden kämpf­ten lange ohne Entscheidung bis Damoxenos einen Faustschlag in den Bauch des Gegners setzte und dabei den Darm zerriss (ein echter Karateschlag). Aber die Schiedsrichter dis­qualifizierten ihn und erklärten Kreugas zum Sieger, der jedoch inzwischen gestorben war.[10]

Antike Trainingsmethoden

Auch wenn die Athleten der Antike nicht über so anspruchsvolle Sportgeräte wie die heutigen verfügten, stellten ihre Statuen ebenso perfekte Körper dar wie die moder­nen Sportler aufweisen. Offensichtlich un­terzogen sie sich täglich harten Trainings­einheiten. Beispielsweise übte man für das Krafttraining mit Felsbrocken, wie z. B. dem­jenigen aus Olympia mit einem Gewicht von ca. 143,5 kg. Auf der darauf befindlichen In­schrift (4. Jh. v. Chr.) steht: „Bybon, Sohn von Phola, hat mich mit einer Hand über seinen Kopf gehoben“.[11]

Für den Weitsprung oder den Wettlauf trai­nierte man mit halteres aus Stein, die wie Hanteln in der Hand gehalten wurden. Die sog. Bikini-Mädchen auf einem Mosaik in der Villa Romana del Casale bei Piazza Armerina bestätigen den Gebrauch von Hanteln noch in spätrömischer Zeit.

Der Faustkampf war ohne Zweifel die Disziplin, die am häufigsten mit dem Tode endete, aber sie wurde recht bald vom Pankration (seit 648 v. Chr.) übertroffen, einem Ringen mit bloßen Händen, bei dem es le­diglich verboten war, zu beißen und die Au­gen des Gegners einzudrücken. Man kämpfte nackt und oft zerrte man auch an den Geni­talien. Wegen dieser Brutalität, der Überra­schungen und der infamen Tricks wurde diese Sportart vom Publikum bevorzugt.

Den heutigen Vorstellungen entsprach eher der korrektere Ringkampf, auch wenn Würgegriffe sowie das Brechen der Finger und Knie erlaubt waren. Der „Ring“ war im Inneren des Stadions eingerichtet. Es gab zwei Arten des Ringkampfes, im Stand und am Boden. Es siegte derjenige, der zuerst dreimal seinen Gegner zu Boden geworfen hatte. Im 5. Jh. v. Chr. wurde das Fingerbre­chen verboten, was jedoch ignoriert wurde. Wir wissen von Leontiskos aus Sizilien, dass er zwei Kämpfe nacheinander gewann, ge­rade deshalb, weil er dem Gegner die Finger gebrochen hatte.[12]

Die gefährlichsten Sportarten aber waren die Wagenrennen mit den Zwei- und Vier­gespannen im Hippodrom. Diese Sportstätte wurde durch Hochwasser des Alpheios um 600 v. Chr. überschwemmt und ist heute unter einem dichten Olivenhain verborgen. Die riskantesten Stellen des Rennens wa­ren die Kurven, die die Wagen zwangen, bei hoher Geschwindigkeit um 180° zu wenden. Dies hatte Zusammenstöße sowie Stürze zur Folge: Die Wagen zerbrachen, die Wagenlen­ker stürzten aus dem Wagenkasten und die Pferde fielen übereinander, wie es in den Fil­men Ben Hur (1959) oder Gladiator (2000) dargestellt wurde. Nach Pindar verunglück­ten bei einem Wettkampf 40 Konkurrenten und der Sieger erreichte allein das Ziel.[13]

Wagenlenker von Delphi. Ausschnitt. Weihgeschenk des Polyzalos aus Sizilien, um 470 v. Chr.
Wagenlenker von Delphi. Ausschnitt. Weihgeschenk des Polyzalos aus Sizilien, um 470 v. Chr. akg-images / Erich Lessing

Im Hippodrom erhob sich der Altar des Gottes Taraxippos (bzw. Poseidon Hippios), des Schutzherrn der Pferde, dem man vor den Rennen Gaben brachte, damit die Pferde nicht erschrecken. Mit einem komplizier­ten Mechanismus wurden Fehlstarts verhin­dert. Dieser wurde von dem Athener Bild­hauer Kleoitas erfunden und in der Folge von Aristeides verbessert.[14] Wenn der Mechanis­mus betätigt wurde, flog gleichzeitig der Adler von einem Altar in die Höhe und ein bronze­ner Delphin fiel von der Bronzestange. Da­durch senkten sich die Sperrseile in zeitlichen Abständen, so dass die Wagen auf den Au­ßenbahnen früher starten konnten und nicht gegenüber denen der Innenbahnen benach­teiligt wurden.

Die schönste erhaltene Statue eines Wa­genlenkers steht in Delphi, gewidmet nach einem Sieg bei den Pythischen Spielen, die ebenso bedeutend waren wie die Olympi­schen. Sieger waren aber nicht die Wagenlenker und die Jockeys, sondern wie heute auch die Besitzer des Rennstalls. So konnten die Frauen, die nicht zu den Ago­nen zugelassen waren, zumindest als Eigen­tümer der Pferde teilnehmen. Kyniska aus Sparta (aus königlichem Haus) wurde als ers­ter Frau der Sieg in einem Wagenrennen bei den Olympischen Spielen 396 v. Chr. zuer­kannt, nachdem sie selbst ihre Pferde zuge­ritten hatte. Die Resonanz auf ihren Sieg war so groß, dass ihr damals in Olympia zwei Sta­tuen gewidmet wurden, hergestellt vom Bildhauer Apelleas, und in Sparta ein Heroon zu ihren Ehren geweiht wurde. Kyniska nahm auch an den Spielen 392 v. Chr. teil und siegte noch einmal.[15]

In einer Inschrift in Olympia erinnert sie sich voller Stolz[16]:

Könige Spartas sind mir Väter und Brüder. Als Siegerin mit dem Gespann der schnellfüßigen Pferde hat Kyniska dieses Bildwerk aufgestellt. Und ich erkläre: der Frauen einzige aus ganz Hellas bin ich, die diesen Kranz errungen.

Es gab aber auch Galopprennen. Junge Jo­ckeys saßen ohne Sattel auf den Pferden oder Fohlen, die sie nur mit den Zügeln, mit der Reitpeitsche und ihren schmächtigen Knien führten. Im Jahre 512 v. Chr. warf das Pferd Aura den eigenen Jockey ab und kam als Siegerin ins Ziel.

Olympia – Die Heimat der Spiele

Nach Olympia kam man nicht nur wegen der Spiele, sondern auch um zu sehen und gesehen zu werden. So kamen auch die Philosophen Sokrates, Platon und Aristo­teles. Der Historiker Herodot las aus seinen Werken auf den Stufen des Zeustempels; aber man kam auch, wie heute zum Vatikan, um die großartigen Kunstwerke zu bewundern, die einen „Wald von Skulpturen“ bildeten, wie ein antiker Schriftsteller schrieb. Viele sind je­doch nicht erhalten und zahlreiche der heute in den Museen ausgestellten stammen aus den Ausgrabungen, vor allem den deut­schen, besonders aus den letzten hundert Jahren.

So ist auch die Statue des Zeus verloren, die von den Alten zu den Sieben Weltwundern gezählt wurde. Sie bestand aus einer enormen Menge von Gold und Elfenbein. Ihre Kostbar­keit war auch der Grund für ihr Verschwinden, als die antiken Götter nicht mehr verehrt wur­den. Es blieb nur die Werkstatt erhalten, in der der berühmte Bildhauer Pheidias sie geschaf­fen hatte, der Künstler, der auch am Parthe­non in Athen gearbeitet hat.

Im Heiligtum gab es auch viele große Brunnen für das Publikum. Schließlich gab es ein Luxushotel, das mit 182 Säulen ausgestat­tete Leonidaion, das 50 wohlhabende Gäste aufnehmen konnte, die reichlich tranken und aßen, während die Athleten trainierten: die Faustkämpfer und Ringer in der Palaistra, die Fünfkämpfer im Gymnasion.

Der Tempel des Zeus besaß reich mit Skulpturen ausgestattete Giebel mit Themen aus der griechischen Mythologie, die mit Olympia verbunden waren.

Die Griechen liebten harmonische Kör­per, weil sie der Meinung waren, dass die körperlichen Proportionen mit dem inne­ren Gleichgewicht übereinstimmen würden. Übrigens sagte auch in römischer Zeit der Schriftsteller Iuvenal „mens sana in corpore sano“, d. h. wenn der Geist gesund ist, dann ist es auch der Körper.[17] Deshalb wurden auch die Körper der Fünfkämpfer von den Bild­hauern als Modell für die Statuen der Götter genommen.

Der perfekte Körper: Doryphoros. Kopie, frühe römische Kaiserzeit, nach Bronzeoriginal, um 440 v. Chr., von Polyklet.
Der perfekte Körper: Doryphoros. Kopie, frühe römische Kaiserzeit, nach Bronzeoriginal, um 440 v. Chr., von Polyklet. akg-images / Nimatallah

Mit dem Diskobolos des Myron beginnt der Film von Leni Riefenstahl über die Olympischen Spiele in Berlin 1936, weil er das Ideal eines Athleten verkörpert und das Ideal der nationalsozialistischen Jugend per­sonifiziert. Der Diskobol wurde auf Drängen Hitlers 1938 von Italien gekauft und 1948 restituiert.[18]

Bei den Olympischen Spielen waren die Sie­ger des Pentathlon besonders angesehen: Die fünf Sportarten waren Laufen, Weitsprung, Speerwerfen, Diskoswerfen und Ringen. Jah­relang trainierten die Athleten im Gymnasium mit den Ausbildern und wurden begleitet von Auloispielern, die vielleicht den Rhythmus an­geben sollten, so wie wir heute noch Musik beim Training verwenden. Es existierten aber auch – nicht als olym­pisch anerkannte – Disziplinen wie der Staffellauf, bei dem der Staffelstab eine brennende Fackel war. Es ist klar, dass diese Sportarten dazu dienten, um Kuriere auszubilden, die man in Krieg und Frieden brauchte. Berühmt ist die Geschichte von Pheidippides, der nach Herodot von Athen nach Sparta geschickt worden war, um Hilfe für den Krieg gegen die Perser zu holen. Er schaffte diese Strecke von mehr als 225 km anscheinend in zwei Ta­gen.[19] Im Jahre 328 v. Chr. lief ein anderer namens Ageus sogleich nach Hause, nachdem er im Dolichos gesiegt hatte, und zwar die Strecke von Olympia bis Argos, ca. 100 km.[20]

Einzelne Unterschiede im Vergleich mit unserer Zeit sind interessant. So wurde bei­spielsweise beim Speerwurf der Schaft in der Mitte mit einem Band ausgestattet, in das der Zeige- und Mittelfinger gesteckt wurden, um die richtige Flugbahn zu erhalten; die Diskoi wogen doppelt so viel wie die heutigen, näm­lich 4,5 kg.

Seit 720 v. Chr. kämpften die Athleten nackt. Ein Läufer soll bei einem Wettkampf seinen Lendenschurz (perizoma) verloren ha­ben, und nach seinem Sieg traten dann alle unbekleidet an. Die Nacktheit galt bei den Griechen keineswegs als skandalös, und übri­gens haben die im 6. Jh. v. Chr. entstandenen Gymnasien ihren Namen von dem griechi­schen Wort gymnos (nackt) abgeleitet.

Auch die Homosexualität – zumindest die männliche – wurde in Griechenland nicht als Verfehlung angesehen, sondern war ein ver­breiteter Brauch. Ein Gang durch Olympia, bei dem man die schönen und harmonischen Körper bewunderte, konnte auch sexuelle Er­regung erzeugen. Die Homosexualität hatte eine wichtige soziale Funktion, weil sie die Unberührtheit der Frauen schützte. Merk­würdigerweise konnten die Mädchen und die jungen Frauen trotz der Nacktheit der Athleten und der Brutalität der Spiele anwe­send sein, dagegen war dies den verheirateten Frauen streng verboten. Sie durften sogar den Alpheios nicht überqueren, der den Heiligen Bezirk begrenzte. Darauf stand die Todes­strafe, nämlich der Sturz vom Felsen ober­halb des Tempels. Die einzige Ausnahme für eine verheiratete Frau bildete die Priesterin der Demeter.

Die Frauen hatten ihre eigenen Wettkämpfe, die Heraia, die sie zu Ehren der Hera, der Gattin des Zeus, veranstalteten. Die Laufstrecken für die Frauen in drei Al­tersstufen wurde im Vergleich zu den männ­lichen Athleten um ein Sechstel verringert. Im Unterschied zu den Männern trugen die Mädchen einen kurzen gegürteten Chiton, der die rechte Schulter bis zur Brust freiließ. Ihre Wettkämpfe und Siege galten als ein Übergangsritus vor dem Ehestand. Besonders die Mädchen aus Sparta waren von Kindheit an durch die paramilitärische Erziehung an Sport gewöhnt und standen deshalb an der Spitze der Wettkämpfe.

Der Ablauf der Spiele

Der heiligste Ort in der Altis von Olympia war der Altar des Zeus zwischen dem Zeus- Tempel und dem Hera-Tempel, aber es gibt keine Spur mehr von ihm. Er war berühmt in ganz Griechenland: ca. 10 m hoch aus Asche, Kohle und den Knochen tausender Tiere, ge­opfert in vielen Jahrhunderten. Um neue Op­fer nach oben zu bringen, mussten die Priester Treppen anlegen. Gegen Mitte des ersten Tages der Spiele wurden hundert Tiere geopfert: ein echtes Schauspiel! Dem Gott bot man nur die Keulen und die Reste, das übrige gute Fleisch wurde an die Teilnehmer verteilt wie bei einem großen Fest.

Olympia, Startschwelle (Balbis) im Stadion (erbaut 4. Jh. v. Chr., 192,25 m lang, ca. 30 m breit).
Olympia, Startschwelle (Balbis) im Stadion (erbaut 4. Jh. v. Chr., 192,25 m lang, ca. 30 m breit). akg-images / Bildarchiv Steffens

Der zweite Tag begann mit dem Stadion­lauf. Es war vielleicht das wichtigste Ereignis, da die Olympischen Spiele jeweils nach diesem Sieger zusätzlich benannt wurden. Das Stadion hatte ungefähr eine ähnliche Form wie die heu­tigen. Die Startlinie bestand aus einer Reihe von Platten, in die Rillen eingearbeitet waren, in die die Läufer ihre Zehen stellen mussten, ohne sie zu übertreten. Wer dies tat, wurde mit der Peitsche bestraft. Im 4. Jh. v. Chr. je­doch wurde ein Mechanismus eingeführt, der aus einem System aus Seilen und Querhölzern bestand. Diese Seile wurden gleichzeitig von einem in einer Vertiefung sitzenden Schieds­richter fallengelassen. Die Position der Läufer beim Start war anders als heute, nämlich mit vorwärts gestreckten Armen.

Die Rennstrecke war 192 m lang, weil He­rakles, der mythische Begründer der Spiele, diese Distanz in einem Atemzug gelaufen war. Wir haben keine Kenntnis von Messun­gen mit einer Wasseruhr, die es wahrschein­lich gegeben hat, und leider auch keine Zeit­wertungen. Auf jeden Fall war es wichtiger, die Gegner zu überwinden als einen Rekord auf­zustellen. Selbstverständlich blühten die Le­genden auf. Auch heute erzählt man von eini­gen Läufern, sie seien nicht gelaufen, sondern geflogen.

Außerdem Stadionlauf, d. h. pure Schnel­ligkeit über eine Stadionlänge, existierte auch der Diaulos, einmal hin und zurück, den wir heute Mittelstrecken lauf nennen würden, und der Dolichos, eingeführt 720 v. Chr., der zwischen sieben, zwölf oder 24 Stadionlän­gen variierte, d. h. Läufe bis ca. 4,5 km, die man als Langstrecke definieren würde.

Der letzte Tag endete mit dem Lauf der Hopliten, Athleten, die völlig wie die Fuß­soldaten des Heeres (Helm, Schwert, Schild, Beinschienen, d. h. ca. 25 kg) bewaffnet wa­ren. Sie mussten im Stadion einen Diaulos laufen, eine echte Prüfung von Beweglichkeit und Kraft. Mit diesem Wettkampf endeten die Olympischen Spiele und der Waffenstill­stand zwischen den verfeindeten Städten.

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Olympia (Griechenland), Stadion (4. Jh. v. Chr.). Ansicht von Süd-Südost.
Olympia (Griechenland), Stadion (4. Jh. v. Chr.). Ansicht von Süd-Südost. AKG / Herbert Kraft

Auf den grasigen Hängen des Stadions fanden 45.000 Zuschauer Platz, viele blieben bis zum Abend, um dann zu kochen, zu es­sen, schließlich zu bleiben und unter den Sternen zu schlafen. Dem Publikum waren Schirme verboten, da sie die Sicht der Da­hinterstehenden beeinträchtigt hätten. Und so musste man den Tag über in der August­sonne braten.

Trotz der großen Schätze, die von ver­schiedenen Städten dem Heiligtum geschenkt und in den kleinen, thesauroi genannten Ge­bäuden ausgestellt wurden, gab es im Stadion seltsamerweise niemals Sitze oder Bänke aus Stein, wie es in vielen anderen Stadien üblich war. Vielleicht wollte man so die demokrati­sche Tradition des gemeinsamen Sitzens auf dem Rasen ohne soziale Unterschiede be­wahren.

Es gab nur zwölf steinerne Sitze in der Mitte der südlichen Langseite, auf denen die Schiedsrichter (hellanodikai) saßen. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich der Steinsitz der Priesterin der Demeter, Göt­tin der Fruchtbarkeit und der Vegetation, in Olympia noch früher als Zeus verehrt.

Die Stars der Arena

Ungefähr 1200 Jahre versammelten sich die Athleten der ganzen antiken Welt in Olym­pia, um ihr unter enormen Opfern erworbe­nes Können zu zeigen. Welche Belohnungen haben sie im Gegenzug erhalten? Einen Zweig von dem wilden Ölbaum beim Zeustempel, waren sie aber nach Hause zurückgekehrt, wurden sie mit Geschenken überhäuft: z. B. kostenlose Mahlzeiten auf Lebenszeit in Athen, eine Geldprämie im Gegenwert von 500 Schafen; sie wurden wie Heroen respek­tiert und wie Halbgötter verehrt. Die Olympi­oniken personifizierten das griechische Ideal der Tüchtigkeit (arete), des Kampfes um Perfektion. Sogar ihr Schweiß wurde wie eine Reliquie verehrt und als kostbare Ware ange­sehen; er wurde von der Haut mit einer Paste aus Öl und Sand geschabt, in Ampullen ge­füllt und als Wundersalbe verkauft.

Leider sind von den ihnen in Olympia ge­widmeten Denkmälern nur die Basen, aber nicht die Statuen erhalten, die sie in heroischer Pose und nackt wie die Götter darstellen.

Zwei Anekdoten warnen vor der brutalen Gewalt, die ohne Klugheit zum schlimmsten Feind werden kann:
Wir wissen, dass Poulydamas aus Skotoussa in Thessalien 408 v. Chr. im Pankra­tion siegte. Er war so stark, dass man sich von ihm unglaubliche Geschichten erzählte. Er soll mit bloßen Händen einen gigantischen Löwen auf dem Berg Olymp getötet haben, einen Wagen in vollem Lauf angehalten und ein andermal einen wilden Stier an den Hu­fen festgehalten haben. Pausanias schreibt, dass er sich wie Herakles gefühlt habe. Sein Ruhm kam bis zu Dareios II. in Persien, der ihn an seinen Hof einlud, an dem er mit blo­ßen Händen drei Soldaten der Auswahlgarde des Königs, der sog. Unsterblichen, besiegte. Aber eines Tages, als er gerade mit seinen Freunden in einer Höhle rastete, begann die Decke herabzufallen. Poulydamas vertraute auf seine Stärke und versuchte sie mit den Händen zu halten, seine Freunde entkamen unverletzt, aber er selbst wurde von den Fels­brocken erschlagen.[21]

Milon von Kroton siegte im 6. Jh. v. Chr. sechsmal in Olympia im Ringkampf. Er wurde so gefürchtet, dass viele Gegner sich einem Wettkampf verweigerten. Er soll ei­nen Stier auf seine Schultern geladen, ihn getötet und allein an einem Tag aufgeges­sen haben. Sogar seinen Tod umgibt ein Ge­heimnis. Sowohl Strabon als auch Pausanias berichten, dass er, als er gerade einen Wald bei Kroton durchquerte, auf einen jahrhundertealten Olivenbaum stieß, in dem Keile steckten. Diese fielen heraus, als er seine Hände hineinsteckte. Der Ärmste blieb ge­fangen und wurde eine leichte Beute für ein Rudel Wölfe.[22]

Das Ende der Spiele im Jahre 393 n. Chr.

Schon seit dem Hellenismus haben die Agone allmählich ihren religiösen Charakter zugunsten eines Spektakels verloren, an dem professionelle Athleten teilnahmen. Tertullian schreibt zwar noch im 2. Jh. n. Chr., dass alle Spiele zu Ehren der heidnischen Götter gefeiert werden, fordert aber die Christen auf, sich von einem solchen Götzendienst fernzuhalten. Ohne diesen ursprünglichen religiösen Hintergrund und nun verbunden mit dem Kommerz geriet der Berufssport immer mehr in die Kritik der Christen, die mit Constantinus (272−337 n. Chr.) mächtig wurden und die in den Spielen eine pagane Welt voller Gewalt und falscher Götter sahen. Im 4. Jh. n. Chr. verbot Theodosius I. (347−395 n. Chr.) die pagane Religion und ließ die Tempel schließen: „Der große Pan ist tot“.[23]

Wie viele auch noch dem alten Glauben anhingen, sie werden nicht geglaubt haben, dass die antiken Götter tot sein könnten, son­dern nur dass sie aus ihren eigenen Häusern vertrieben worden waren.[24] In der Folge wur­den nach 393 n. Chr. auch die Olympischen Spiele verboten, die von den Christen wegen der brutalen Gewalt abgelehnt wurden.

Die letzten überlieferten Namen von Olympioniken sind Warazdat aus dem armenischen Königshaus, der 369 n. Chr. bei den 287. Olympischen Spielen im Faustkampf siegte[25] oder M. Aurelius Zopyros aus Athen, der 385 n. Chr. im Faustkampf gewann. Olympische Spiele wurden allerdings noch im Orient − wie in Antiocheia am Orontes − bis 520 n. Chr. ausgetragen, bis Iustinianus sie verbot, der sich selbst in den kostbaren Mosaiken von San Vitale in Ravenna als stol­zer Christ darstellen lässt.[27]

von Umberto Pappalardo, Pompeji – Masanori Aoyagi, Tokyo

Übersetzung aus dem Italienisch: Anemone Zschaetzsch

Jetzt weiterlesen in: Sonderheft der ANTIKEN WELT: Zu Ehren des Zeus

Antike Welt. Sonderheft 7/2020

Höher, schneller, weiter: Bereits 776 v. Chr. trugen junge Männer in Olympia Wettkämpfe aus, um die Schnellsten und Stärksten unter ihnen zu finden. Bis 393 n. Chr. fanden die Olympischen Spiele alle 50 Monde im Heiligtum von Zeus auf der Peloponnes statt. Zuschauer und Teilnehmer nahmen weite Reisen auf sich, um die Wettkämpfe zu besuchen und so den griechischen Göttern ihre Verehrung zu bezeugen. Umberto Pappalardo, Professor für Klassische und Pompejianische Archäologie, nimmt den Leser mit auf einen sportlichen Streifzug durch das antike Griechenland

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Anhang

Lysias: Der Anfang der Olympischen Rede

Lysias (um 445 − um 380 v. Chr.) war ein berühmter Redner und Logograph (Verfasser von Gerichtsreden), der in Athen lebte. Im Jahr 388 v. Chr. trug er mög­licherweise selbst seine Rede mit dem Titel Olympiakos während der Olympischen Spiele vor. Diese Rede ist verloren, aber dank Dionysios von Halikarnassos[28] ist der Anfang über­liefert. Aus dem Werk geht die Sehnsucht nach der Einigkeit der griechischen Städte hervor, symbolisiert durch die Olympischen Spiele, die in der Vergangenheit die Tyrannei der Per­ser fernhalten konnte und nun dasselbe gegen Dionysius I. von Syrakus tun sollte:

(1) Wegen vieler anderer großer Taten hat Herakles es verdient, dass man sich seiner erinnert, nicht zuletzt deswegen, ihr Männer, weil er in wohlwollender Ge­sinnung für Griechenland als erster die­sen Wettkampf veranstaltet hat. Denn in der Zeit davor standen sich die einzelnen Stadtstaaten fremd gegenüber. (2) Nach­dem Herakles aber die Tyrannen gestürzt und dem Treiben der Frevler ein Ende bereitet hatte, begründete er am schöns­ten Ort Griechenlands einen körperlichen Wettkampf eine Zurschaustellung unseres Wohlergehens und unserer Geisteskraft. Zu diesem Zweck sollten wir alle als Zu­schauer und Zuhörer dort Zusammenkom­men. Er erhoffte sich nämlich von dieser Versammlung den Beginn gegenseitiger Freundschaft unter den Griechen. (3) Das war seine Absicht. Ich aber bin nicht hierher gekommen, um über Kleinigkeiten zu reden oder mit Worten zu wetteifern. […], denn man sieht ja, wie Griechenland darniederliegt, viele Teile des Landes un­ter der Herrschaft von Fremden stehen und viele Städte von den Tyrannen zer­stört sind. (4) Hätten wir dies aufgrund eigener Schwäche erlitten, so müssten wir es als unser Schicksal akzeptieren. Da es aber nur als Folge innerer Parteienkämpfe und gegenseitiger Rivalität so weit gekom­men ist, warum sollten wir da nicht damit aufhören und ein Ende setzen? [ …]  (5) Wir sehen ja die großen Gefahren, die uns von allen Seiten bedrohen. […] (6) Wir sollten deshalb den Krieg untereinan­der beenden und in einhelliger Meinung nach einer Rettung streben. […] (7) Am meisten aber wundere ich mich über die Spartaner. Was empfinden sie, wenn sie mitansehen, wie Griechenland in Flam­men steht? […] (8) Nun wird die Zukunft keine bessere Gelegenheit bringen, als wir sie im Augenblick haben. Wir dürfen das Unglück derer, die zugrunde gegan­gen sind, nicht als etwas Fremdes ansehen, sondern müssen es als unser eigenes betrachten. Wir dürfen nicht warten, bis beider Macht gegen uns selbst vorrückt, sondern solange noch Zeit ist, müssen wir ihren Übermut zügeln. (9) Wer ist denn nicht empört, wenn er sieht, wie sie wäh­rend unserer gegenseitigen Kämpfe groß geworden sind?[29]

Isokrates: Auszug aus dem Panegyrikos

Isokrates (Athen 436−338 v. Chr.) war einer der größten Meister der Rhetorik. Als Gründer und Leiter einer bedeutenden Schule bildete er zur Zeit Philipps II. von Ma­kedonien eine neue Gruppe führender atheni­scher Persönlichkeiten aus, die expansionisti­sche Ziele außerhalb Griechenlands im Sinn hatte.

Sein Panegyrikos von 380 v. Chr. ist eine wichtige politische Rede, die ein Jahrhundert nach den Perserkriegen und 25 Jahre nach dem Ende des Peloponnesischen Krieges entstan­den ist. Isokrates war sich bewusst, inwieweit sich das gegenwärtige Athen von dem des gol­denen Zeitalters des Perikles unterschied, als die Stadt ihre Vormachtstellung im Kampf zu­erst gegen die Perser und dann gegen die Spar­taner gezeigt hatte, und er sieht nostalgisch auf diese glorreiche Vergangenheit zurück.
Der Redner wünscht sich eine panhellenische Föderation zur Verteidigung Griechen­lands gegen die Makedonier und weist darauf hin, dass die Olympischen Spiele eine ideale Gelegenheit seien, um das politisch-militäri­sche Bündnis zwischen allen Poleis zu fordern. Insbesondere beschäftigt sich Isokrates mit dem olympischen Waffenstillstand und fordert die Griechen auf, seine symbolische Bedeu­tung − abgesehen von dem territorialen und temporären Geltungsbereich − zu würdigen:

(179) Mit folgenden Worten glaube ich, noch klarer einerseits die Mißachtung, die uns widerfahren ist, und anderer­seits die Machtgier des Großkönigs zei­gen zu können. Da die gesamte Erde un­ter der Sonne in zwei Teile geteilt ist, in den, der Asien heißt, und in den, der Eu­ropa heißt, hat sich der Perserkönig auf Grund des Vertrages die Hälfte genom­men, als ob er sich die Welt mit Zeus ge­teilt, aber nicht mit Menschen einen Ver­trag geschlossen hätte. (180) Er hat uns außerdem gezwungen, diesen Vertrag auf Marmorstelen einzumeißeln und in den allen Griechen gemeinsamen Heiligtü­mern aufzustellen, was für den Perserkö­nig ein viel ruhmreicheres Denkmal ist als die auf den Schlachtfeldern errichteten Siegeszeichen. Denn diese stehen für nicht so bedeutende Leistungen und für einen einzigen glücklichen Erfolg, der Vertrag aber steht für den gesamten Krieg und für ganz Griechenland. (181) Darüber müßte man sich empören, und man müßte dar­auf sinnen, wie wir uns für das widerfahrene Unrecht rächen können und wie wir in Zukunft richtig verfahren werden. Es wäre ja doch eine Schande, wenn wir es für richtig hielten, im privaten Bereich die Barbaren als Bedienstete zu Hause zu beschäftigen, öffentlich aber darüber hinwegzusehen, wie so viele unserer Bun­desgenossen von den Barbaren geknechtet werden. Es wäre eine Schande, wenn einst die Menschen zur Zeit des Troianischen Krieges wegen des Raubes einer einzigen Frau alle zusammen so in Zorn gerieten für diejenigen, denen Unrecht gesche­hen war, daß sie erst dann zu kämpfen aufhörten, als sie die Polis dessen zer­stört hatten, der dieses Verbrechen gewagt hatte, (182) während wir heute keinen gemeinsamen Feldzug unternehmen woll­ten, obwohl ganz Griechenland Unrecht geschieht und obwohl wir etwas erreichen könnten, was einem frommen Wunsch gleicht. Allein dieser Krieg nämlich ist besser als ein Frieden, er wird mehr ei­ner Festgesandtschaft als einem Kriegszug gleichen, er wird beiden Vorteile bringen: den Friedliebenden, die ohne Bedrohung ihren Besitz genießen können, ebenso wie den Kriegsbegeisterten, die sich großen Reichtum von den Feinden holen werden.

(183) Bei genauerer Überlegung wird man wohl zu der Erkenntnis kommen, daß diese Unternehmungen in erster Linie uns von Nutzen sein werden, und zwar in vielfacher Hinsicht: Gegen wen muß man denn, wenn man nicht auf Machtzuwachs aus ist, sondern nur auf das Gerechte schaut, Krieg führen? Doch gegen solche Menschen, die auch schon früher Grie­chenland heimgesucht haben, es jetzt wie­der bedrohen und uns die ganze Zeit über feindlich gesinnt waren. (184) Gegen wen muß man denn seinen Groll richten, wenn man nicht völlig mutlos ist, sondern ein beträchtliches Maß an Tapferkeit besitzt? Doch gegen diejenigen Menschen, die sich mit einem Herrschaftsanspruch umgeben haben, der alles menschliche Maß über­steigt, obgleich sie weniger wert sind als die von Schicksal vernachlässigten Men­schen bei uns. Gegen wen muß man denn in den Krieg ziehen, wenn man zugleich die Götter ehren, aber auch den eigenen Vorteil nicht außer acht lassen will? Doch gegen solche Menschen, die natürliche Feinde − und zwar schon seit altersher − sind, die sehr viel Besitz angehäuft ha­ben, aber am wenigsten in der Lage sind, für das Ihre zu kämpfen. Die Perser sind es doch, auf die all diese Punkte zutref­fen.[30]

Die Wiedererlebung der Olympischen Spiele

Pierre de Fredy, Baron de Coubertin (1863–1937). Gründer der modernen Olympischen Spiele, Foto von 1896.
Pierre de Fredy, Baron de Coubertin (1863–1937). Gründer der modernen Olympischen Spiele, Foto von 1896. akg-images / IMAGNO / Votava

Der Baron Pierre de Coubertin (1. Januar 1863 in Paris − 2. September 1937 in Genf), ein französischer Lehrer aus aristokra­tischer Familie, wurde in der Geschichte als Begründer der modernen Olympischen Spiele berühmt. Berührt von der Härte des Deutsch-Französischen Krieges von 1870[31] überzeugte ihn sein Besuch amerikanischer und englischer Universitäten, dass eine Verbes­serung der Erziehung notwendig sei. Die sollte zum großen Teil von der sportlichen Erziehung übernommen werden, einem wichtigen Teil der Persönlichkeitsentwicklung eines jungen Menschen, und schließlich eine Ideologie des Krieges durch eine des Friedens ersetzen. Nicht zufällig war Coubertin auch als Re­former der französischen Pfadfinderbewegung bekannt. Insbesondere hatte er einen interna­tionalen Wettbewerb zur Förderung der Athle­tik erdacht, auch in Anbetracht des wachsen­den Interesses für die antiken Olympischen Spiele, das durch die laufenden Ausgrabungen in Olympia wiederbelebt worden war.

Die offizielle Ankündigung für die Wie­deraufnahme der antiken Olympischen Spiele wurde von ihm 1894 an der Sorbonne in Pa­ris anlässlich eines internationalen Kongresses bekannt gegeben. Dabei wurde ein Internati­onales Olympisches Komitee (IOK) gegrün­det, und man beschloss, dass 1896 die ersten modernen Olympischen Spiele in Griechen­land, im wiederaufgebauten antiken Stadion in Athen, stattfinden sollten (Abb. 29). Diese waren ein voller Erfolg. Professionelle Athleten waren ausgeschlossen. Im weiteren Verlauf wurden diese Spiele das wichtigste Sportereignis der Welt.

Coubertin blieb Ehrenpräsident bis zu sei­nem Tod in Genf 1937. Er wurde in Lausanne, dem Sitz des IOK, begraben, aber sein Herz ruht in einem Denkmal in der Nähe der Rui­nen des antiken Olympia.

Die Pierre-de-Coubertin-Medaille vergibt das IOK als Anerkennung den Athleten, die außerordentliche Fairness während der Spiele bewiesen haben. Vielen Sportlern bedeutet sie mehr als eine Goldmedaille. Außer dem IOK gibt es noch das International Pierre de Cou­bertin Committee (CIPC), dass die Verbrei­tung der olympischen Kultur zum Ziel hat, indem es die edukative Bedeutung mittels pä­dagogischer Projekte einbezieht sowohl im Be­reich der Jugend als auch in den Zentren der hochspezialisierten verschiedenen Sportarten.

Die Rede des Baron Pierre de Coubertin

Die Rede von Baron Pierre de Coubertin wurde 1894 vor der Sorbonne zur Wiederaufnahme der Olympischen Spiele gehalten.[32]

Die Wiederaufnahme der Olympischen Spiele

Leibesübungen kennen in der modernen Welt drei Metropolen: Berlin, Stock­holm und London. Dort sind, aus den Zeitläuften heraus oder aus Zufall, drei Systeme entstanden, die sich in ihrer Ausrichtung wie in ihrer Vorgehensweise grundlegend voneinander unterscheiden. Drei Begriffe können sie zusammenfassen: Krieg, Hygiene, Sport. Zu dem Zeitpunkt, an dem sich an der Sorbonne der Internationale Kongress zusammenfindet, um die Wiederaufnahme der Olympischen Spiele vorzubereiten, ist es nicht uninter­essant, sich zügig den Zustand der allge­meinen Athletik zu vergegenwärtigen. Unser Jahrhundert, dessen Beginn von solch blutigen Auseinandersetzungen gezeichnet war und das sich jetzt in einem unruhigen und ungewissen Frieden zu Ende neigt, folgte auf eine Epoche großer intellektueller Leistungen wie auch wah­rer körperlicher Trägheit. Man könnte vielleicht Grund haben, gerade in die­sem, zu sehr in Vergessenheit geratenen Gegensatz die entlegenen Ursachen für eine Reihe von Ungleichgewichten zu su­chen, an denen wir heute leiden. Aber dies fällt nicht in unser Ressort. Wir begnügen uns, hier festzustellen, dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts allenthalben anstrengende Leibesübungen wie mann­hafte Spiele aus der Mode kamen und die Männer anderswo Zerstreuung und Ver­gnügen suchen sollten.

[…] Dieser rasche Überblick könnte sehr gut mit einer zahlenmäßigen Aufstellung derjenigen jungen Männer abgerundet werden, die unter dem Banner der Athle­tik stehen. Die absolute Zahl wäre zwei­fellos sehr vielsagend, aber die Daten zu deren exakter Erfassung Hegen uns nicht vor. Diese Ziffer dürfte auf jeden Fall nicht unter zwei Millionen liegen, eine Schät­zung, für die die Zahl der eingetragenen Clubs mit einer durchschnittlichen Zahl an Mitgliedern multipliziert wurde, die, um der Wahrscheinlichkeit willen, recht nied­rig angesetzt wurde. Es handelt sich um diese weltweite Jugend, deren Repräsen­tanten es gilt, in regelmäßigen Zeitabstän­den auf dem friedlichsten der Schlacht­felder zusammenzubringen, auf dem Feld der Spiele. Alle vier Jahre würde auf diese Weise das zwanzigste Jahrhundert sehen, wie sich seine Kinder unweit der großen Welthauptstädte im Wechsel versammel­ten, um sich dort, im Wetteifer um den symbolischen Siegeszweig, an Kraft wie an Geschicklichkeit zu messen. Ach, viel­leicht haben wir noch viele Hindernisse zu überwinden, um dorthin zu gelangen. Denn es gibt, wie wir gesehen haben, Sit­ten, Traditionen, Instinkte der Völker und all diese Besonderheiten, die die Sportausübung aus dem Klima, der Gesetzgebung, den Zeitläuften ableitet … Aber vermerken sie wohl, dass von alledem nicht Abschied genommen werden muss: Es geht allein darum, hie und da, verschiedene kleine Zugeständnisse zu machen und dem In­ternationalen Komitee etwas von seinem guten Willen zu beweisen, das dieses große Unterfangen angehen und versuchen wird, es innerhalb von sechs Jahren erfolgreich durchzuführen.

Modern, sehr modern werden diese wieder­aufgenommenen Olympischen Spiele sein: Es kommt hier nicht in Frage, sich in rosa Trikots zu kleiden, um dann in ei­nem Stadion aus Pappe zu rennen; und diejenigen, die bereits Prozessionszüge in Weiß irgendeinen heiligen Hügel feierlich und unter Begleitung der wiederentdeck­ten Klänge des Hymnus an Apollon em­porsteigen sehen, haben ihre Phantasie umsonst vergeudet. Keinerlei Dreifüße, kein Weihrauch: Diese schönen Dinge sind tot und tote Dinge leben nicht wieder auf; einzig die Idee kann Wiederaufleben, angepasst an die Bedürfnisse und die Vorlieben unseres Jahrhunderts. Aus dem Altertum beabsichtigen wir nur eine ein­zige Sache wiederaufzunehmen, den olympischen Frieden, den heiligen olym­pischen Frieden! … in den die griechischen Völker einwilligten, um die Jugend und die Zukunft zu bewundern.

Übersetzung aus dem Französischen von Florian Stilp

Die olympische Fackel

Die olympische Fackel ist heute ein funda­mentales Symbol der Spiele. Sie hat ihren Ursprung im antiken Fackellauf (lampadodromia), bei dem Jungen und Mädchen − oft als Stafette − bei religiösen Festen das heilige Feuer trugen. Die Hauptsache bestand darin, als erster ohne Erlöschen der Flamme anzukommen.

Fackelläufer während der Olympischen Spiele 1964 in Tokio.
Fackelläufer während der Olympischen Spiele 1964 in Tokio. akg-images / Mondadori Portfolio

1928 wurde der Brauch des Olympischen Feuer in Amsterdam erstmals eingeführt – aber noch ohne feierliche Entzündung und ohne Fackellauf. Den ersten Fackellauf gab es 1936 von Olympia nach Berlin. Beides macht bis heute einen wichtigen Teil der Zeremonien der modernen Olympischen Spiele aus.

Seit 1960 wird das Feuer viele Monate vor der Eröffnungszeremonie der Spiele in Olympia entzündet. Elf Priesterinnen, von Schauspielerinnen dargestellt, entzünden mit Hilfe eines Parabolspiegels aus den Sonnenstrahlen die Fa­ckel. Diese wird dann von den Stafettenläufern in die Stadt getragen, in der die Spiele ausgetragen werden. Traditionsgemäß ist der erste Läufer ein Grieche. Normalerweise sind die Fackelläufer zu Fuß unterwegs, aber auch mit dem Flugzeug oder dem Schiff, wenn es nötig ist. Zu den Läufern gehören Athleten, manchmal auch bedeutende, im allgemeinen aber unbekannte Personen.

Die Stafette endet am Tag der Eröffnungs­feier im Hauptstadion. Der letzte Fackelträger bleibt oft bis zum letzten Moment geheim, aber gewöhnlich ist es ein bekannter Sportler des gastgebenden Landes. Er ent­zündet mit der Flamme der Fackel die Feuer­schale. Die Flamme lodert dann während der gesamten Zeit der Spiele und wird in der Ab­schlussfeier gelöscht.

Die Autoren

Masanori Aoyagi ist Präsident der Cultural and Education Commission for the Olympic Games in Tokio 2020. Er ist Professor emeritus der Universität von Tokio, Mitglied der Japan Academy, Vize-Präsident der Union Academique Internationale, ehemaliger Commissioner of Cultural Affaires of Japan, ehemaliger Präsident der National Institution Museums of Arts, ehemaliger Generaldirektor des National Museum of Western Art.

Er hat über 120 wissenschaftliche Publi­kationen herausgegeben, viele sind in die wichtigsten Sprachen der Welt übertragen worden. Er hat Ausgrabungen auf Sizilien und in Pompeji geleitet und zur Zeit betreut er das Grabungsprojekt der Villa Romana di Somma Vesuviana (Neapel).

Umberto Pappalardo ist Direktor des Centro Internazionale Studi Pompeiani. Er war Ispettore degli Scavi di Pompei und Direttore degli Scavi di Ercolano. Er lehrt an der Universität Suor Orsola Benincasa di Napoli und am Institut Superieur des Sciences Humaines de l‘Universite El Manar de Tunis. Er hat mit den Universitäten von Basel, Tübingen, Freiburg i. Br., Tel Aviv, Fribourg in der Schweiz, Bue­nos Aires und Tokio zusammengearbeitet.

Er ist Mitglied der Alexander von Humboldt-Stiftung, des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin, der Scuola Archeologica Italiana di Atene und Ehren­mitglied der Scuola Archeologica Italiana di Cartagine. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Publi­kationen herausgegeben, viele davon wurden ins Deutsche, Französische, Englische, Neu­griechische, Dänische, Chinesische und Ja­panische übersetzt.

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