Auch Abschnittsbefestigung. Befestigungsanlage der vor- und frühgeschichtlichen Zeit bzw. des Mittelalters und meist Ruinen ehemaliger Holz-Erde-Mauern im Gelände.
Der A. riegelt lediglich das zu schützende Areal nach einer Seite, in der Regel zur zugänglichen Flanke hin ab und umschließt den zu verteidigenden Bereich nicht vollständig. A. finden sich in topografisch exponierten Situation, die aus fortifikatorischer Sicht gute Voraussetzungen boten, wie beispielsweise auf Spornlagen, die einfach durch eine gerade oder leicht gebogene, dem Gelände angepassten Anlage befestigt werden können. Auch Geländesituationen in Flussschleifen eignen sich für diese Art von Befestigungssystemen. Die günstige Situation im Gelände bedingt auch in der Regel eine Nutzung der Plätze und damit auch des A. während unterschiedlicher Epochen, sodass bei Ausgrabungen häufig verschiedene Bauphasen nachzuweisen sind. Je nach Erhaltungsgrad sind die Anlagen heute noch unterschiedlich gut im Gelände an mehr oder weniger steilen Vorder- und Rückfronten zu erkennen. Fast vollständig verflachte Anlagen, die heute in landwirtschaftlich genutztem Land liegen, sind häufig nur noch durch die Luftbildarchäologie zu lokalisieren, während im Wald solche Geländedenkmale noch mehrere Meter hoch erhalten sein können. Dem Wall vorgelagert war häufig noch ein Graben, um die Verteidigungssituation weiter zu verbessern.
Autor: Jörg Bofinger