(engl. Accelerator Mass Spectrometry: Beschleuniger-Massenspektrometrie): Spezielles Verfahren der Radiokarbondatierung, nach 1977 vorgestellten Grundlagen zur direkten Messung des Kohlenstoffisotops 14C.
Es beruht wie die sogenannte „konventionelle Radiokarbondatierung“ auf der Bestimmung der Konzentration des Isotops 14C in organischen Materialien (z.B. Holz, Holzkohle, Makrofossilien, Torf, Sedimente, Knochen, Textilien, Muscheln, Karbonate). Im Gegensatz zur konventionellen Zählrohrmessung erfolgt die Messung hier über einen ultrasensitiven Massenspektrometer, bei dem der Untergrund aus Molekülen und Atomen abgetrennt und das Isotop 14Cdirekt – d.h. ohne seinen radioaktiven Zerfall – gemessen werden kann. Der Hauptvorteil liegt in dem geringeren Verbrauch von Probenmaterial (Mindestmenge nur ca. 10 mg Kohlenstoff) und in der wesentlich kürzeren Messzeit. Auch wenn in der Praxis Probenmengen von 1-2 g bei Holzkohlen und 20-30 g bei Knochen üblich sind, ermöglicht die A. eine wesentlich zerstörungsärmere Datierung wertvoller bzw. sehr kleiner Fundobjekte.
Autor: Dr. Leif Steguweit