Befund

Gesamtes Umfeld eines archäologischen Fundes (Fund), worin Aufschlüsse über die einstige Wirklichkeit gespeichert sind.

Der Befund setzt sich dabei aus allen Beobachtungen zusammen, die in Zusammenhang mit der Fundsituation gemacht werden können, z.B. Verfärbungen im Boden durch menschlichen Eingriff (Grubenfüllungen), Pfostenlöcher, Abdrücke oder Hohlräume, Brandreste, Holzkohle, Asche oder andere Materialien. Wichtige Leitkriterien des archäologischen B. sind die Stratigraphie und das Prinzip des sog. geschlossenen Fundes, der erwiesenen gleichzeitigen Niederlegung von mindestens zwei Gegenständen in einem Befund, wie das z.B. in Einzelgräbern oder Horten der Fall ist. Die B.-Analyse nutzt zugleich Prinzipien der Taphonomie, d.h. die Rekonstruktion des Ablaufs der Modifikationen seit der Einlagerung des archäologischen Fundgutes. Alle Veränderungen des Fundensembles werden hier als Pendant zum Tod eines Organismus und dessen postmortalen Veränderungen (Taphonomie) verstanden. In diesem Sinne wird von „Taphonomie eines B./ einer Fundstelle“ gesprochen. (z.B.: Die erhaltene Anordnung von tönernen Webgewichten lässt auf die Anordnung eines Gewichtswebstuhls schließen, dessen Rahmen selbst nicht erhalten ist).

Autor: Dr. Leif Steguweit

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