Hölzerne Wege, deren Deckschicht aus Bohlen – Brettern, Vierkanthölzern oder Hälblingen – bestehen, werden als B. bezeichnet. Eine Deckschicht aus Brettern oder Vierkanthölzern bietet den Vorteil, eine ebene und dichte Fläche zu bilden.
Diese konnte mit Wagen wesentlich besser befahren werden, als aus Rundhölzern bestehende Pfahlwege (Moorwege). Mit einer gewissen Regelhaftigkeit kamen Spalthölzer für den Wegbelag erst ab der mittleren Bronzezeit zum Einsatz. Oftmals geht damit auch insgesamt ein höherer technischer Aufwand für die Konstruktion der Wege einher. Vielfach wurden einzelne Bohlen oder Hölzer des Unterbaus mit Pflöcken oder Pfählen fixiert. Ein besonders aufwendiger Konstruktionstyp war in der ersten Hälfte des 1. Jt. v. Chr. in NW-Deutschland verbreitet. Der Wegbelag aus radial gespaltenen Eichenbrettern wurde mittels senkrechter Bauelemente zu einer zusammenhängenden, tragenden Fläche verbunden. Hierfür spannte man die Bretter des Wegbelags zwischen zwei längs verlaufende Arretierhölzer und führte diese durch im oberen Bereich durchlochte, senkrecht im Moorboden steckende Pfähle oder Bohlen. Je nach den Erfordernissen des Untergrundes kann die Konstruktion der Wege wechseln. Die bevorzugte Verwendung von Eichenholz macht es in einigen Fällen möglich, Errichtung und Ausbesserungsphasen der Wege jahrgenau zu datieren.
Autor: Dr. Marion Heumüller