(griech. chalkos: Kupfer, lithos: Stein): Als Begriff 1876 von Pulszky eingeführt, synonym auch Kupferzeit. Bereits 1862 erkannte Sir W. Wilde, dass Kupferobjekte älter sind als Bronzeartefakte. Das C. markiert die Kulturen zwischen Neolithikum und Bronzezeit, in dem bereits Kupfer verarbeitet wird, aber noch keine Zinnbronzen bekannt sind. Wegen der größeren wirtschaftlichen Bedeutung des Kupfers wird der Begriff v.a. für den Vorderen Orient und Südosteuropa angewandt (NW-Grenze mit der Lengyelkultur), während auf dem Gebiet Deutschlands synchron von Jung-, Spät- und Endneolithikum (Neolithikum bzw. Aeneolithikum) gesprochen wird.
Im Vorderen Orient treten bereits im 8. Jt. v. Chr. gehämmerte Kupferperlen auf; die ältesten gegossenen Kupferfunde aus dieser Gegend stammen aus dem 6. und 5. Jt. v. Chr. Es wurden Beile, Äxte, Nadeln hergestellt. In Südosteuropa beginnt das C. ca. um 5000 v. Chr. In Mitteleuropa treten um 4500 v. Chr. kupferführende Kulturgruppen auf. Sie verarbeiten teils importiertes Kupfer (Aeneolithikum). Solche Gruppen sind zum Beispiel die Baalberger Kultur, die Jordansmühler Gruppe, die Michelsberger Kultur, die Pfyner Kultur, die Schnurkeramische Kultur sowie die Glockenbecherkultur
Autor: Leif Steguweit