Allgemeine Bezeichnung für eine Befestigungsanlage aus einer Holzkonstruktion im Kern, die mit Erdmaterial verfüllt ist. In vorgeschichtlicher Zeit wurden H. seit der Jungsteinzeit in unterschiedlichsten Konstruktionstechniken errichtet. Römische Kastelle waren in Europa, vor einer zweiten Ausbauphase in Stein, ebenfalls mit H. befestigt. Auch im mittelalterlichen Burgenbau spielte diese Konstruktionsweise eine wichtige Rolle. Allgemein handelt es sich um ein Gerüst aus Holzbalken im Inneren der Mauer, das mit Erdmassen aufgeschüttet wurde. Die Außenfont war entweder mit Bruchsteinen verblendet oder mit senkrechten Pfosten und waagerecht liegenden massiven Hölzern verstärkt. Zusätzliche Stabilität für die eigentliche Holzkonstruktion bot eine mächtige Wallhinterschüttung. Über der steilen bzw. senkrechten Außenfront dürfte in den meisten Fällen ein Wehrgang mit Palisade die Verteidigungskraft zusätzlich verstärkt haben.
Autor: Jörg Bofinger