Auch Warmzeit oder Zwischeneiszeit genannt: Ein warmklimatischer Zeitabschnitt zwischen zwei Glazialen, der vom Rückgang der Vergletscherung und Meeresspiegelerhöhung geprägt ist. Das Klima der I. des mittleren Pleistozäns entsprach mindestens dem Holozän (dem gegenwärtigen I.) bzw. war im Hochinterglazial, der Gipfelphase, um einige Grade wärmer und erheblich feuchter. Seit dem Mittelpleistozän waren die I. deutlich kürzer als die Glaziale. I.-Typen des Pleistozäns sind durch Pollensukzessionen definiert (in der zeitlichen Abfolge der Pollenzusammensetzung lassen sich Änderungen im Ökosystem erkennen), wie z.B. das Eem-I. (auch „letztes I.“ oder „Riss-Würm-I.“), das Holstein-I. (auch „Großes I.“ oder ‚Mindel-Riss-I.“). Typisch ist weiterhin die warmzeitliche Großsäugervergesellschaftung (Waldelefantenfauna oder „Palaeoxodon-Fauna“ mit Flusspferd, Waldnashorn, Auerochse u.a.), die warmzeitliche Waldvergesellschaftung sowie begrabene Böden, Süßwasserkalke und in Seen entstandene Sedimente. Letzte große Interglaziale: Eem-, Holstein-, Cromer-, Waal- und Tegelen-I.
Autor: Leif Steguweit