Kreisgrabenanlage

Bauwerk, das ab dem Mittelneolithikum (Neolithikum) in Mitteleuropa auftritt, bestehend aus ein bis vier konzentrischen kreis- oder ellipsenförmigen Spitzgräben sowie dazwischen liegenden Erdwällen (Durchmesser stark variierend von 40 – 300m). Die Gräben sind etwa 3-6m tief, bei einer Breite von 4-8m. Die Funktion der K. ist ungeklärt (z.B. Fluchtburg, Tempelanlage, Kultplatz, Versammlungsort etc.), eine astronomische Ausrichtung nach Sonnenständen und/ oder Gestirnen ist jedoch belegt. K. des Mittelneolithikums sind aus der Stichbandkeramik, der Lengyel-Kultur, der Rössener Kultur, der Großgartacher Gruppe und Oberlauterbacher Gruppe bekannt. Weitere K. gibt es im Jungneolithikum (Neolithikum) in Verbindung mit der westeuropäischen Megalithkultur und in der Bronzezeit, wobei keinerlei Verbindung mit den mittelneolithischen Anlagen bewiesen ist.

Autor: Leif Steguweit

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