Kulturschicht

Die Zeugnisse vergangener Kulturen liegen meist nicht offen zutage. Sie wurden im Lauf der Zeit durch verschiedenes Material zugedeckt. Dazu gehören angewehter Staub und Sand, Schutt, eingeschwemmte Erde, Humusbildung durch Pflanzenbewuchs u.a. So bilden sich über den eigentlichen Kulturresten Bodenschichten. Die Kulturreste bilden ihrerseits ebenfalls eine Schicht, die durch den auflasteten Boden kompaktiert, durch chemisch-mikrobiologische Prozesse zersetzt, durch tierische Wühlarbeit (Bioturbation) gestört, und eine Reihe weiterer Faktoren beeinflusst wird.

Die Untergrenze einer solchen K. bildet in der Regel der sog. anstehende Boden, der nicht durch menschliche Aktivität gebildet wurde (Fels, Bodenschichten, alter humoser Oberboden u.a.). Es können in einer archäologischen Ausgrabung auch mehrere K. übereinander liegen, u.U. durch nicht menschlich gebildete Schichten getrennt, die dann mehreren getrennten Besiedlungsphasen zugeordnet werden können.

Die K. kann einen großen Teil der Funde, die bei Ausgrabungen geborgen werden enthalten und ist daher für die Archäologen besonders interessant. Wissenschaftlich ist es aber ebenso wichtig, das jeweilige Verhältnis zum anstehenden Boden (z.B. Eingriffe) und den späteren Überlagerungsschichten (Ende der kulturellen Aktivität) zu klären.

Autor: Martin Baumeister

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