Geschliffenes, meist quer geschäftetes Felsgesteinbeil (auch „Dechsel“), benannt nach der Form, die an ein Schustergerät, die Leisten eines Schuhs, erinnert. S. sind Leitform der Linienbandkeramik, wurden aber bis ins Mittel- und Jungneolithikum in der zweiten Hälfte des 5.Jt. v. Chr. genutzt. Form länglich und asymmetrisch: die Unterseite ist plan, die Oberseite dagegen gewölbt, daher der Querschnitt annähernd halbkreisförmig. Nach der Form unterscheidet man hochgewölbte (sog. Hinkelsteinkeile) bis flache (sog. Flomborner Keil, Flachhacken oder Plättbolzen). Das Schaftloch ist meist schneidenparallel ausgeführt (Dechsel), kann aber auch rechtwinklig zur Schneide stehen.
Verwendung als Arbeitsbeil in einer Knieholmschäftung aus Hartholz (Dechsel). S. als Grabbeigabe lassen außerdem auf einen Prestigewert schließen. Frühere Ansichten zur Verwendung als Pflugschar eines Hakenpflugs sind heute widerlegt.
Autor: Leif Steguweit