Horizontaler, wandtragender Balken im Fachwerkbau. Der Begriff wird in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlich verwendet: Als Grundschwelle liegt der Schwellbalken direkt auf dem Boden oder der Sockelmauer und bildet die Basis für die darüber aufgebaute Fachwerkwand. Als Stockschwelle (regional auch Saumschwelle oder Stockwerksschwelle genannt) liegt er in den einzelnen Etagen auf den Deckenbalken auf ist als der Schwellbalken des einzelnen Stockwerks. Als Stuhlschwelle ist er ein rechtwinklig auf den Dachbalken verlaufendes Holz zur Übertragung der Druckkräfte. Durch die Aufnahme von Schwellen in das Gefüge der Fachwand wird eine größere Stabilität und Versteifung der Wand durch das Anbringen von schrägliegenden Bändern zwischen Schwelle und Ständer möglich. Dennoch werden die Ständer erst allmählich seit dem 12./13. Jh. auf durchgehende Schwellen gesetzt, schwellenlose Fachwerkbauten finden sich daher noch bis weit in das Mittelalter hinein.
Autor: Annegret Kotzurek