Im Jahr 273 n. Chr. zogen römische Soldaten unter Kaiser Aurelian in Palmyra ein und zerstörten die Stadt, offenbar derart nachhaltig, dass die reiche Inschriftenkultur fast unmittelbar danach ihr Ende fand. Die datierten epigraphischen Zeugnisse der Stadt setzen in der Mitte des 1. Jhs. v. Chr. ein und enden mit zwei Texten aus den Jahren 274 und 279 n. Chr.
Verfasst sind die Inschriften Palmyras in einem ostaramäischen Dialekt, dem Palmyrenisch-Aramäischen, das im 2. Jh. v. Chr. in Palmyra das alte Reichsaramäisch verdrängt hatte. Trotz seiner Bedeutung für die aramaistische Sprachforschung des 19. Jahrhunderts ist die Erforschung des Palmyrenisch-Aramäischen bis heute nicht sehr weit fortgeschritten.
Ehren- und Grabinschriften
Zusammen mit den oft als griechische Bilinguen oder griechisch-lateinische Trilinguen ausgeführten Ehreninschriften von Säulenstraßen Palmyras bilden die Grabinschriften den bedeutendsten Teil der etwa 4000 bekannten Zeugnisse der Schriftkultur.
Autor des Artikels
Dr. Konstantin M. Klein
Lehrstuhl für Alte Geschichte
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Fischstraße 5-7
D-96045 Bamberg