Bereits im 6. Jh. n. Chr. berichtet der christliche Reisende Kosmas Indikopleustes von Schriftzeichen im Heiligen Land, die er aber für Schreibübungen ansässiger Hirten hielt. Tatsächlich handelte es sich bei den Zeichen nicht um hebräische sondern um aramäische Inschriften in der Sprache und Schrift der Nabatäer. Belegt ist diese Schrift bereits ab dem 2. Jh. v. Chr., späte Zeugnisse stammen noch aus dem 4. Jh. n. Chr. Sie gehört zu den Dialekten des Aramäischen und ist somit eine westaramäische Sprache.
Insgesamt sind rund 4000 Inschriften bekannt, die in der Sprache und Schrift der Nabatäer verfasst worden sind. Bei diesen handelt es sich u.a. um Grabinschriften, am häufigsten finden sich aber Graffiti in dieser Schrift. Ihre hauptsächliche Verwendung als Schriftensprache erschwerte jedoch die genaue zeitliche Einordnung der Schrift, da sich die Inschriften kaum von anderen Inschriften in anderen Sprachen wie dem Altarabischen unterscheiden lassen.
Charakteristisch für das Nabatäische ist sein kursiver Duktus aus dem letztendlich das Arabisch entstand bzw. von diesem verdrängt wurde. Die Schriftzeichen an sich finden aber heute noch im Arabischen Verwendung.
Die Nabatäer
Die Nabatäer wanderten wahrscheinlich im 1. Jt. v. Chr. in das Ostjordanland ein und residierten dort in ihrer Hauptstadt Petra. Von dort aus besaßen sie ein großes Einflussgebiet, dass sowohl die Sinai-Halbinsel als auch Teile Syrien mit der Stadt Bosra und Teile Saudi-Arabiens mit der Stadt Hegra (heute: Madain Saleh) umfasste.
Autor des Artikels
Dr. Konstantin M. Klein
Lehrstuhl für Alte Geschichte
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Fischstraße 5-7
D-96045 Bamberg
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