Critical Theatre Studies
Die Schriftenreihe Critical Theatre Studies soll eine Plattform bereitstellen für Arbeiten aus dem Bereich der Theaterwissenschaft, Tanzwissenschaft, Dramaturgie und Performance Research, die sich kritisch mit Theorie, Geschichte, Analyse und Praxis des Theaters in allen seinen bekannten und im Entstehen begriffenen Formen beschäftigen. Dabei soll ein Schwerpunkt auf solche Arbeiten gelegt werden, die in methodischer, theoretischer und inhaltlicher Hinsicht neue Wege gehen und damit die aktuellen Veränderungen im Fach Theaterwissenschaft reflektieren. Über ästhetische Problemstellungen hinaus sind damit auch Studien angesprochen, die sich mit Fragen der Institution und Organisation des Theaters sowie dessen institutionellem Wandel beschäftigen.
Der Titel der Reihe bezieht sich auf Kritik in einer doppelten Perspektive: Einerseits verweist er auf die Tradition von Kritischer Theorie, wie sie von Adorno/Horkheimer, Benjamin, Marcuse und anderen im Anschluss an Marxistische Theorie und Psychoanalyse in den 20er-Jahren begründet wurde, sowie auf deren Fortsetzung in Poststrukturalismus, Gender, Queer und Postcolonial Studies sowie New Materialism. Andererseits verweist der Titel auf die Tradition einer andauernden kritischen Befragung der Wissenschaft selbst und ihres Gegenstands.
Über Publikationen aus dem Bereich der deutschsprachigen Forschung hinaus sollen in der Reihe zunehmend Arbeiten aus der internationalen Fachdiskussion publiziert werden, denen hier eine Plattform geboten werden soll, um sie der Fachwelt zugänglich zu machen. Dabei ist speziell an Literatur aus Ländern gedacht, in denen der Zugang zur internationalen Fachdiskussion mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, also etwa aus Ländern in Afrika, Süd- und Mittelamerika oder Asien.
Die Reihe begreift sich als eine, die gleichermaßen die deutschsprachige Fachdiskussion befördern wie auch über diese hinaus das internationale und interdisziplinäre Forschungsfeld der Theaterwissenschaft erweitern und reflektieren will und dabei neben klassischen theaterwissenschaftlichen Studien und Sammelbänden speziell komparatistische Arbeiten und Sammelbände versammeln möchte, die das Nachdenken über Theater und theatrale Erscheinungen in den Bereichen der Performance Studies, der Medienwissenschaft, der Philosophie, der Soziologie, der Anthropologie und Ethnographie, der Literaturwissenschaft und Psychoanalyse mit ins Blickfeld des Faches einbeziehen möchte. Sie ist als Möglichkeit einer im Fach sichtbaren Publikation theaterwissenschaftlicher und an die Theaterwissenschaft angrenzender Dissertationen wie auch als Ort der Erscheinung zentraler Debatten in der Theaterwissenschaft gedacht. Publikationen in ihr sind in deutscher und englischer Sprache möglich.
Herausgeber:innen:
Nikolaus Müller-Schöll (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Dorota Sajewska (Ruhr-Universität, Bochum)
Gerald Siegmund (Justus-Liebig-Universität, Gießen)
Wissenschaftlicher Beirat:
Omar Fertat (Université Bordeaux-Montaigne)
Rebecca Schneider (Brown University Providence)
Khalid Amine (AEU, Tetouane und University of New England Tangier)
Samuel Weber (Northwestern University Evanston/Paris)
Eiichro Hirata (Keio University Tokyo)
Daphna Ben-Shaul (Tel Aviv University)
Markus Wessendorf (University of Hawaiʻi at Mānoa)
Bei Interesse an einer Publikation in Critical Theatre Studies wenden Sie sich bitte an die drei Herausgeber:innen.