Korrespondenzen aus der Blütezeit des Briefzeitalters – neu gesehen mit einem von den Social Media ausgehenden Blick.
Gruppenchats, emoticons, hashtags, copy & paste, Social Media Analytics… Auf den ersten Blick scheint die Briefkultur des 18. und 19. Jahrhunderts Welten entfernt von der digitalen Kommunikation in den Social Media der Gegenwart. Und doch begegnen uns in 200 Jahre alten Briefen interaktive Phänomene, die integraler Bestandteil der Neuen Medien sind, weil sie den gleichen Kommunikationsbedürfnissen entspringen.
Siebzehn Studien aus Literatur- und Medienwissenschaften und den Digital Humanities werfen einen von den Social Media ausgehenden Blick auf die spezifischen Eigenheiten, die Komplexität und die Freiräume der brieflichen Kommunikation um 1800 und suchen neue Antworten auf bekannte Fragen. Durch den Fokus auf Netzwerkkommunikation und neue digitale Möglichkeiten ändern sich auch die Anforderungen an Briefeditionen in philologischer wie methodischer Perspektive.
Die Herausgeberinnen und Herausgeber gehören zum Team der Digitalen Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Hier werden Briefe von rund 200 Personen aus dem Umfeld des Briefschreibers Jean Paul nicht nur erstmals zugänglich gemacht, sondern durch digitale Modellierung in ihrer Vielstimmigkeit, Multipolarität und Netzwerkdynamik präsentiert.
Mit Beiträgen von Andrea Hübener, Roman Lach, Frederike Neuber-Martucci, Andrea Rapp, Jochen Strobel, Rotraut Fischer, Cosima Jungk, Valerie Leyh, Norbert Miller, Cornelia Ortlieb, Jörg Paulus, Sandra Bläß, Ursula Caflisch-Schnetzler, Canan Hastik, Julia Nantke, Sophia Krebs, Erwin Kreim, Tim Porzer, Angela Steinsiek, Eva Lia Wyss