Papsttum und Kaisertum - bedingten beide Gewalten einander oder bildeten sie einen realen Gegensatz? Überblickt man die gesamte Spanne des Mittelalters, so waren Kaisertum und Papsttum über lange Zeit geradezu untrennbar miteinander verflochten. Dem frühen und hohen Mittelalter galt das friedliche Miteinander der Universalgewalten als selbstverständliche Umsetzung der gottgewollten Ordnung.
Die Emanzipation der beiden Universalgewalten voneinander und die Ausformung ihrer jeweils eigenen Positionen musste also notwendigerweise zu Konflikten führen, die das relativ harmonische Miteinander früherer Jahrhunderte fast völlig in Vergessenheit geraten ließen. Trotz der Auseinanderentwicklung der Universalgewalten konnten sich die theoretischen Grundüberlegungen zur kaiserlichen Herrschaft aber niemals ganz vom Papsttum lösen. ›regnum‹ und ›sacerdotium‹ blieben, wenn auch nicht immer harmonisch, bis zum Ende des Mittelalters miteinander verbunden.
Mit Beiträgen von Walter Demel, Hans-Henning Kortüm, Merith Niehuss, Ulrich Meier, Matthias Becher, Nikolas Jaspert, Gudrun Gleba, Martin Kaufhold, Ludger Körntgen, Jörg Rogge, Kay Peter Jankrift, Klaus Herbers, Felicitas Schmieder, Malte Prietzel, Jörg Oberste, Bernd Schneidmüller, Brigitte Maria Weinfurter, Heribert Müller, Ingrid Schulze-Bidlingmaier, Sigrid Jahns, Stephan Selzer, Christian Hesse, Cordula Nolte, Jochen Johrendt, Robert Gramsch, Jan Keupp, Michael Grünbart