Hamburgs "Führer" Karl Kaufmann (1900-1969)
(eBook (PDF))
Ein Leben zwischen Macht, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Krankheit
- wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
- 1. Auflage 2022
- virtuell (Internetdatei)
- 418 Seiten
- ISBN: 978-3-534-45033-6
- Bestellnummer: P3450335
Karl Kaufmann: Nationaler Sozialist, Karrierist, Idealist, Retter Hamburgs?
Karl Kaufmann war die entscheidende Person im nationalsozialistischen Hamburg: In Hamburg etablierte er eine Herrschaft, die mit Vorläufern aus dem Saarland Muster für annektierte Gebiete und die geplante Neuordnung des Reiches wurde. Durch seine Herrschaft lässt sich ein Blick auf die Planungen für das Reich werfen, die sich kriegsbedingt immer wieder verschoben. Auch sonst war er sogar für die „Führer der Provinz“ ein spezieller Fall: Ein Protagonist des linken, sozialistischen NSDAP-Flügels, 1928/1929 zeitweise vor dem Karriereaus, hatte er wesentlichen Anteil an der kampflosen Übergabe der Hansestadt am Kriegsende und nach 1945 in Hamburg einen sehr guten Ruf. Den üblichen Strafverfahren entging er nur durch einen tragischen Autounfall mit Langzeitschäden. Anderes war für die Mitglieder der zweiten Führungsreihe wie ihn aber normal: Er baute die Partei von frühester Zeit an mit auf, erlitt Probleme für sein Wirken, war zeitweise reich und wurde nach seiner Genesung vom Unfall erfolgreicher Unternehmer. Der Historiker Daniel Meis geht all diesem in der ersten umfassenden Biografie nach. Deutlich wird, dass Kaufmann anders war, als es lange schien.
Autor
Der Historiker Daniel Meis studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft in Wuppertal, Hagen und Bonn, in Bonn promovierte er. Seit 2020 lehrt er in Düsseldorf, seit 2022 auch in Bonn und Stuttgart. Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Biografik, Mediengeschichte, Nationalsozialismus, Regionalgeschichte und Unternehmensgeschichte.