Videotheorien
(Kartonierte Ausgabe)
Ein Überblick
- Bestandsaufnahme zur Theoriebildung in Bezug auf das Medium Video
-
Disziplinenübergreifender Sammelband zum Thema
- wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
- 1. Auflage 2024
- Kartoniert
- 272 Seiten
- ISBN: 978-3-534-64005-8
- Bestellnummer: P3640059
Ein Überblick über wissenschaftliche und künstlerische Reflexionen rund um das Thema Video
Video ist heute ein allgegenwärtiges Medium. Wir konsumieren Video-on-Demand, wir produzieren und teilen videobasierten Online-Content, schalten uns per Videokonferenz zusammen, diskutieren über Videokunst in Ausstellungen, setzen Video als Überwachungsmedium ein und als Medium der Wissensvermittlung. Vor diesem Hintergrund scheint es bemerkenswert, dass sich ‒ anders als im Falle der Foto-, der Film- und der Fernsehtheorie, die längst akademisch kanonisiert sind ‒ bisher weder im Rahmen der Medienwissenschaften noch in der Bildtheorie/den Visual Studies oder der Kunstgeschichte eine Videotheorie etabliert hat.
Der Sammelband antwortet auf dieses Desiderat und legt eine Bestandsaufnahme zur Theoriebildung in Bezug auf das Medium Video vor. Er ist disziplinenübergreifend angelegt und ein besonderes Augenmerk gilt dabei der diskursiven Diversität und dem Pluralismus der dargestellten Positionen. Somit wird in diesem Band erstmalig ein Überblick über fünfzig Jahre wissenschaftlicher und künstlerischer Reflexion rund um das Thema Video gegeben.
Die Vielzahl heterogener Anwendungen, die unter dem Begriff Video subsummiert werden, implizieren Jahrzehnte des Wandels technischer Standards und kultureller Gebrauchsweisen: Die unterschiedlichen Technikformate haben sich ebenso wie ihre vielfältigen Anwendungsformen nicht konsolidiert, sondern fortwährend weiterentwickelt, variiert, hybridisiert und diversifiziert.
Eine theoretische Einhegung der Instabilität jener Praktiken und Techniken, die wir als Video bezeichnen, erfordert deshalb methodische Alternativen zu einer essentialistischen Sichtweise auf Medien. Dies lässt sich in den größeren Kontext der Relativierung bzw. Historisierung von Theorie stellen, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichsten Disziplinen der Geistes- und Naturwissenschaften artikuliert. Aus diesen Gründen ist der Plural ‚Videotheorien‘ im Titel des vorliegenden Bandes ganz bewusst gewählt. Er trägt zum einen dem Wandel grundlegender Rahmenbedingungen für wissenschaftliche Theoriebildungen, ihrer historischen Variabilität und diachronen Diversität Rechnung. Zum anderen ist es den Autoren dieses Buches ein Anliegen, Videotheorien im Umfeld historisch gewachsener Praktiken zwischen diskursivem Wissen und medialer Erfahrung zu verorten.
Das Buch ist auch als Open Access-Publikation erhältlich.
Herausgeber
Dieter Daniels, 1993–2024 Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der HGB Leipzig. Kunstwissenschaftler, Medientheoretiker und Ausstellungskurator mit den Themenschwerpunkten Mediengeschichte, Medienkunst, Relation von Kunst und Musik.
Herausgeber
Jan Thoben, Musikwissenschaftler, Kunsthistoriker und Musiker mit den Themenschwerpunkten: Experimentelle Musik, Klangkunst, Videokunst und Medienkunst. Seit 2017 Programmkoordinator für den Masterstudiengang Sound Studies and Sonic Arts an der Universität der Künste Berlin.