Kirche für andere sein? (eBook (PDF))

Transdisziplinäre Beiträge zu Grace Davies Konzept der vicarious religion

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2024
  • virtuell (Internetdatei)
  • 352 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64026-3
  • Bestellnummer: P3640265

Kirche jenseits der Krise

In Deutschland spielen die Kirchen – nicht zuletzt dank der Caritas bzw. Diakonie – allen Abbruchs- und Krisensymptomen zum Trotz eine immer noch bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben. Wie kann die Situation eines Rückgangs von Kirchlichkeit hier bei gleichzeitigem geschätzten Engagement der Kirchen da theologisch gedeutet und pastoral gestaltet werden? Grace Davie (*1946), eine der wichtigsten Religionssoziologinnen der Gegenwart, hat vor dem Hintergrund der Situation in ihrer englischen Heimat das Konzept der  vicarious religion entwickelt. Gemeint ist ein unausgesprochenes Übereinkommen zwischen einer religiös hochaktiven Minderheit und einer eher abständigen, aber der Religion grundsätzlich gewogenen Mehrheit. Letztere ermöglicht gerade durch finanzielle Zuwendungen der Minderheit, den Glauben „stellvertretend“ auch für die sympathisierende Mehrheit zu praktizieren. Davie hat dieses Konzept mit Blick auf ihre Heimat entwickelt, wo die Church of England eine besondere Rolle spielt. Im deutschsprachigen Raum hat es bislang recht wenig Beachtung gefunden. Aber auch im englischen Ursprungskontext wurden theologische Voraussetzungen und Konsequenzen des soziologischen Forschungsdesigns von Davie noch recht wenig erforscht. Dies gilt nicht nur für Fragen des Zusammenhangs zwischen dem Konzept und der religiösen Situation in England, die wesentlich vom Anglikanismus geprägt ist. Es gilt auch aufgrund des verwendeten Begriffs „Stellvertretung“, der in der Bezeichnung vicarious religion enthalten ist und aus christlicher Sicht genuin theologische Bezüge aufweist. Von daher erscheint es nur angemessen, sich erstmals transdisziplinär mit Davies Konzept auseinanderzusetzen. Mit welchem theologischen Fokus das geschehen soll, zeigt der Titel des vorliegenden Bandes an, also „Kirche für andere sein“. Es geht darum, das spezifische Arrangement zwischen Kirche und Gesellschaft in den Blick zu nehmen und weiterzudenken, das Davie für ihre Heimat und die Church of England herausgearbeitet hat und das auch für Deutschland aufschlussreich ist. Deutlich wird dabei: Kirche darf also weder selbstgenügsam noch auf sich selbst bezogen sein, sondern hat eine Funktion für andere zu erfüllen.

Autor

Dahlke, Benjamin

Benjamin Dahlke

Theologe

Benjamin Dahlke wurde 1982 in Bad Driburg (Nordrhein-Westfalen) geboren. Er ist seit Oktober 2021 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Autor

Michael Quisinsky wurde 1976 geboren und ist Professor für Systematische Theologie an der Katholischen Hochschule Freiburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Rezeption und Hermeneutik des Zweiten Vatikanums sowie das Verhältnis von Dogma und Pastoral in Geschichte und Gegenwart.

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