Diakonie und Caritas in Ostdeutschland vor und nach 1990
(Gebundene Ausgabe)
Potentiale für Ost und West
- wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
- 1. Auflage 2025
- Gebunden
- 180 Seiten
- ISBN: 978-3-534-64049-2
- Bestellnummer: P3640497
Chancen für die künftige Gestalt von Diakonie, Caritas und Kirche
Was ist anders (geblieben)? Was soll anders werden? In den Transformationen im kirchlichen Leben und Handeln aufgrund der Minderheits- und säkularen Situation der Kirchen in der DDR liegen wich-tige Potentiale für Kirche und Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Die Kirchen und die Diakonie bzw. die Caritas bewegen sich auch in Westdeutschland auf minderheitskirchliche Verhältnisse zu, die der ost-deutschen Situation, trotz völlig unterschiedlicher historischer Bedingungen, zukünftig vergleichbar werden. Welche Transformationen erfuhren kirchliches Leben und Handeln im jeweiligen Bereich in der DDR und in den sogenannten Nachwendejahren? Welche sind bis heute wie wirksam und präsent? Welches Potential für gegenwärtige und künftige Transformationen liegt in diesen Erfahrungen?
Der vorliegende Band zeigt: Die Geschichte von Diakonie und Caritas in der DDR ist nicht ausgeforscht, auch nicht die der Transformation(en) nach 1990 und ihrer gesamtdeutschen Bedeutung für heute. Einmal mehr zeigt sich, wie das Forschungsfeld Diakonie und Caritas in der DDR wichtige Beiträge zur Gesellschaftsgeschichte der DDR liefert. Dieser Band arbeitet dabei grundlegend ökumenisch. Zugleich eröffnet er die wissenschaftliche Reihe „Kirchliche Praxis in der DDR“.
Ziel der Beiträge dieses Bandes ist es, historische, praktisch-theologische und diakonie- bzw. caritas-wissenschaftliche Einsichten zu gewinnen, Forschungsbedarfe festzustellen und Forschungsfragen zu generieren. Diese Herangehensweise einer „historisch informierten Praktischen Theologie“ (Wolfgang Ratzmann) trägt nicht allein einen Vergangenheits-, sondern auch einen Gegenwarts- und Zukunftsbe-zug. So fragen wir nach den Potentialen für heutige und künftige Praxisgestalten von Diakonie und Caritas in Ost und West. Denn: Es ist nicht nur das Erbe der gemeinsamen deutschen Geschichte, son-dern auch die Zukunftsaufgabe der Gestaltung von Kirche und Gesellschaft, die im Blick auf Caritas und Diakonie zum Ausdruck kommen.
Herausgeber
Martin Fischer ist als Kirchenhistoriker wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte in Bonn. Er forscht zur Röm.-Kath. Kirche und ihrer Seelsorge in der DDR.
Herausgeberin
Ilse Junkermann war erste Landesbischöfin der neu-fusionierten Ev. Kirche in Mitteldeutschland und leitete 2019–2024 die Forschungsstelle „Kirchliche Praxis in der DDR. Kirche (sein) in Diktatur und Minderheit“ in Leipzig.
Herausgeber
Markus Schmidt, geb. 1986, 2016 Dr. theol., 2018 ev. Pfarrer, ist Professor für Praktische Theologie und Diakoniewissenschaft an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld-Bethel. In seinen Forschungsschwerpunkte bearbeitet er u.a. die Verbindung von Diakonie und geistlichem Leben, Seelsorge und Diakonie in der DDR sowie Fragen der Liturgiewissenschaft.
Herausgeberin
Bettina Westfeld ist Präsidentin der 28. Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. Als freie Historikerin arbeitet sie u. a. zur politischen Strafjustiz in der DDR und zur Geschichte der Diakonie in Sachsen.