Kulturelle Spiegelungen zwischen H. P. Lovecraft und Deutschland (Gebundene Ausgabe)

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2024
  • Gebunden
  • 320 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64053-9
  • Bestellnummer: P3640539

Kulturelle Netzwerke des kosmischen Horrors in Deutschland

Das Verhältnis zwischen H. P. Lovecraft und Deutschland gestaltet sich als eine vielschichtige, komplexe und zentrifugale Wechselbeziehung zweier Kulturräume: Dass Spuren deutscher Einflüsse in den Erzählungen, Gedichten, Briefen und Aufsätzen des Schriftstellers äußerst zahlreich sind, wird bereits beim Auftreten deutscher Figuren im Werk immer wieder offensichtlich. Bei genauerer Betrachtung erschließt sich jedoch Lovecrafts unmittelbare Bezugnahme auf (Fach-)Diskurse, die unter einflussreichen, beim Autor teilweise explizit genannten Namen wie etwa Oswald Spengler, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud oder Albert Einstein firmieren. Jene Rezeptionsspuren reichen von einer bloßen Namensnennung bis hin zu elaborierten intertextuellen Verweisstrukturen und zeugen so von ihrer werkimmanenten Relevanz. Nicht zuletzt Lovecrafts Thematisierung des Ersten Weltkriegs, der ihm als narrative Kulisse dient, bietet immer wieder Anlass zu Reflexionen über die Rolle der Deutschen innerhalb des Konfliktes und der hochgradig zwiespältigen Verbindung der Kulturräume.
Dennoch finden diese weiterführenden Spuren in der internationalen Forschung bisher wenig Beachtung; wenn sie diskutiert werden, passiert dies meist in Hinblick auf Lovecrafts Haltung zum Ersten Weltkrieg oder als Ausgangspunkt für den kritischen Umgang mit Lovecrafts Xenophobie. An genau dieser Stelle versteht sich der vorliegende Sammelband als interdisziplinärer Brückenschlag, der die Forschungslücke schließt, indem er den Formen und Funktionen der kulturellen Spiegelungen, Resonanzen und Netzwerken zwischen Lovecraft und dem Deutschen auf reziproke Weise nachspürt.

Herausgeberin

Rahel Sixta Schmitz, Jahrgang 1991, studierte Liberal Arts mit dem Schwerpunkt Literatur- und Medienwissenschaften am University College Maastricht, der University of California, Los Angeles und der Universiteit Leiden. 2020 promovierte sie im Fach Literatur- und Kulturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zu ihren Veröffentlichungen zählen die Monografie The Supernatural Media Virus: Virus Anxiety in Gothic Fiction Since 1990 (transcript, 2021) sowie Publikationen in zahlreichen Sammelbänden und Fachzeitschriften (u. a. Literature and Literary Studies in the 21st Century; From Gothic to Post-Modern; Germanisch-Romanische Monatsschrift). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Gothic und Horror Studies im anglophonen Raum, insbesondere zeitgenössische Fiktionen in verschiedenen narrativen Medien (Literatur, Comics, Film, TV und Videospiele). Neben ihren unabhängigen wissenschaftlichen Tätigkeiten verfasst sie regelmäßig fachjournalistische Beiträge für das deutschsprachige Horror-Magazin VIRUS, ist Sprecherin beim Retrogames-Podcast Stay Forever und unterstützt die Deutsche Lovecraft Gesellschaft in verschiedenen Funktionen.

Herausgeber/in

Max Becker hat an der RWTH Aachen Literatur- und Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt auf Neuere deutsche Literatur studiert und promoviert aktuell über Angst sowie fiktionale Bewältigungsstrategien der Angst in der Klassischen Moderne. Neben der akademischen Beschäftigung mit deutschsprachigen Texten setzt er sich mit angloamerikanischem Gothic Horror und postmoderner Literatur auseinander. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Intertextualitätsforschung, Autor*innenfiktionen und deren Inszenierungsstrategien im 20. und 21. Jahrhundert. Während sein Aufsatz „Till Lindemanns Fratzenschau im Geiste des Struwwelpeters“ im Cultural Express 6 (2021) publiziert wurde, erscheint in Bälde bei Königshausen & Neumann ein themenverwandter Beitrag im Sammelband Figuration des Bösen zu dem Thema „Rammsteins Karikaturen des Germanischen“. Gemeinsam mit Nils Gampert koordiniert er das Literaturteam der Deutschen Lovecraft Gesellschaft, welches literarische und literaturwissenschaftliche Projekte zur Reflexion von Lovecrafts Werks und seiner Person betreut.

Herausgeber

Nils Gampert, Jahrgang 1987, hat Soziale Arbeit studiert. Er arbeitet in einer Behörde, wo er derzeit als freigestellter Personalrat tätig ist. Er studiert nebenberuflich Soziologie an der Leibniz-Universität Hannover. Schwerpunkte: Qualitative Sozialforschung und Wissenssoziologie mit Fokus auf Literatursoziologie sowie der Soziologie des Wertens und Bewertens. Studentische Hilfstätigkeiten in verschiedenen empirischen Sozialforschungsprojekten. Umfangreiche Tätigkeiten als Autor, Herausgeber und Redakteur im Kulturjournalismus (u. a. 35 Millimeter, 70 Millimeter, Cthulhu Libria Neo, VIRUS) und Kleinverlagsbereich (Wurdack, Blitz). Mitarbeit als Herausgeber und Übersetzer an der Arthur-Conan-Doyle-Werkausgabe im Verlag 28 Eichen (Titel: Der Zauber des geschriebenen Wortes. Die Schätze der englischen Prosa). Gemeinsam mit Max Becker Leiter des Literaturteams der dLG. Ehrenamtlicher Geschäftsführer der Gottfried-Benn-Gesellschaft e. V.

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