Motorisierte Zweiräder der DDR im Außenhandel
(Gebundene Ausgabe)
Die Exportgeschichte von MZ, Simson, EMW und IWL von 1945 bis 1990
- wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
- 1. Auflage 2025
- Gebunden
- 612 Seiten
- ISBN: 978-3-534-64063-8
- Bestellnummer: P3640638
Die Exportgeschichte motorisierter Zweiräder aus der DDR: eine Studie über Technik und Kultur
Die vorliegende technikgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Studie beschreibt den Export von in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) produzierten motorisierten Zweirädern der Hersteller MZ, Simson, EMW und IWL zwischen 1945 und 1990. Die Motorräder, Mopeds, Mokicks und Motorroller nahmen in der Mobilitäts- und Motorisierungsgeschichte der DDR eine herausragende Position ein. Sie dienten den Menschen sowohl als Gebrauchs- als auch als Freizeitgegenstand: Man nutzte die Krafträder, um den täglichen Weg zur Arbeit zu bewältigen, ebenso wie für Wochenendausflüge und lange Urlaubsreisen.
- technikwirtschaftliche Studie mit starker kultureller Rahmung
- umfassende Geschichte motorisierter Zweiräder aus der DDR
Bedeutend waren die Fahrzeuge zudem für die wirtschaftlichen und politischen Anstrengungen der DDR. Durch den Export konnten für die Planwirtschaft dringend benötigte Devisen beschafft werden. Gemäß den Eigenheiten der DDR-Wirtschafts- und Außenhandelspolitik werden Verkaufs-, Marketing- und Marktforschungsstrategien vergleichend nach verschiedenen Absatzgebieten dargestellt. Die mit der sozialistischen Zentralverwaltungswirtschaft einhergehenden Besonderheiten wirkten sich ebenfalls auf die Außenhandelstaktiken der Betriebe aus.
- Wechselwirkungen von Macht- und Marktstrukturen
Bei der Betrachtung wurden für jedes der drei dominierenden Absatzgebiete ausgewählte Länder repräsentativ genutzt, um ebenjene Kriterien zu demonstrieren: für die Staaten des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) in Europa die Sowjetunion (UdSSR), die Tschechoslowakei und Ungarn sowie von den westlichen Industrieländern die Bundesrepublik Deutschland, Griechenland und Großbritannien. Aufgrund großer Unterschiede und der räumlichen Distanzen finden in der dritten Gruppe mehr Länder Beachtung: Anhand von Angola, Brasilien, Irak, Kuba und Marokko werden die Charakteristiken im Handel mit diesen sogenannten Schwellen- oder Entwicklungsländern beschrieben.
- Geschichte der DDR-Technikexporte
- Weiterentwicklung von Technik
Weiterhin werden die Bemühungen der ostdeutschen Motorradindustrie, exportfähige Fahrzeuge zu entwickeln, sich auf neuen Außenmärkten zu präsentieren und an besondere Gepflogenheiten beim Absatz anzupassen, thematisiert. Beispielhaft erwähnt seien hier nur die Einführung der Scheibenbremse, der Katalogversandhandel oder die Einrichtung von Montagefabriken in den Abnehmerländern.
Autor
Georg T. Seiler, Jahrgang 1988, ist promovierter Historiker und Kulturwissenschaftler. Er studierte in Würzburg und Karlsruhe und ist spezialisiert auf Technik-, Mobilitäts-, Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte mit zeitlichem Schwerpunkt im 20. Jahrhundert.