Iuli Frontini opera gromatica
(Gebundene Ausgabe)
Historisch-kritische Edition
- wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
- 1. Auflage 2025
- Gebunden
- 378 Seiten
- ISBN: 978-3-534-64090-4
- Bestellnummer: P3640901
Grenze, Grundstück, Geodäten – wo ist Nachbars Grenze und wie vermisst man ein Tal?
Eine Sammlung lateinischer Schriften zur Landvermessung (Scripta Gromaticorum Latinorum – SGL) aus dem 1. Jahrhundert bis hinauf ins 5. oder 6. Jahrhundert stellte für das weströmische Reich eine der wenigen Quellen zur antiken Mathematik dar; darüber hinaus enthalten diese Werke auch Themen, die rechtshistorisch wichtig sind und, neben der Einordnung von Land in verschiedene Typen, Rechtsprobleme behandeln; diese können auch heute noch zwischen Grundstücksnachbarn auftreten.
Iulius Frontinus (ca. 1.–3. Jahrhundert n. Chr.) hat sich in seinem sehr unvollständig überlieferten Werk zu Feldertypen geäußert. Ebenso versucht Frontin, die Rechststreitigkeiten, wie sie entweder aus dem Land (z. B. der Grundstücksgröße) oder aus der Grenze (z. B. durch falsch positionierte Grenzsteine) entstehen, listenartig und knapp zu kategorisieren. Damit greift Frontin ein Thema auf, das unverändert aktuell ist. Unter Frontins Namen wurden bisher auch Fremdtexte überliefert, die in dieser Ausgabe erstmals identifiziert werden konnten: Dazu gehören ein Fragment aus der Schrift des Hyginus gromaticus (1. Jahrhundert n. Chr.) und eine kurze Anweisung zur Vermessung schiefer Ebenen.
Die historisch-kritische Edition Jens-Olaf Lindermanns wird durch Erläuterungen dreier Fachgelehrter eingeleitet: Neben der philologischen Einordnung sind das der Kommentar Eberhard Knoblochs zu den wissenschaftsgeschichtlichen Aspekten und die Erläuterungen zur rechtshistorischen Thematik durch Cosima Möller. Gemeinsam haben sie die Texte zum ersten Mal auch ins Deutsche übersetzt und machen sie damit auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.
Mit Beiträgen von Cosima Möller, Eberhard Knobloch
Herausgeber
Dr. Jens-Olaf Lindermann, geboren 1972, ist klassischer Philologe. Von 2008–2017 war er im Exzellenzcluster Topoi mit der Neuedition, Kommentierung und Übersetzung der römischen Agrimensoren, der Texte zur Feldvermessung beschäftigt. Neben der Textkritik, Überlieferungsgeschichte und der Edition lateinischer Texte sind seine Forschungsschwerpunkte die lateinische Fachprosa, ihre Rezeption in der neulateinischen Literatur und die Wissenschaftsgeschichte.