In großer Hitze und in Eiseskälte, durch Dschungel und Wüsten, 24 Stunden geradeaus oder hoch auf den Mount Everest – Ihre Läufe finden unter sehr gegensätzlichen Bedingungen statt. Was reizt Sie daran?
Joey Kelly: Ich mag neue Herausforderungen sehr. Zudem liebe ich es, zu reisen und neue Menschen, Kulturen sowie Landschaften kennenzulernen. Zum Ausdauersport gekommen bin ich in den 1990er Jahren, um einen Ausgleich zum Band-Alltag mit der Kelly Family zu haben.
Was war bei all ihren Läufen für Sie die extremste Erfahrung?
Joey Kelly: Da gab es sicherlich mehrere, z. B. den Lauf zum Südpol. Das war eine Strecke von 400 km in zehn Tagen bei Temperaturen von bis zu -40 °C. Außerdem den Lauf durch das Tal des Todes in den USA bei sengender Hitze mit Temperaturen von gut 50 °C, aber auch den Deutschlandlauf von der Nord- bzw. Ostsee bis hin zur Zugspitze. Letzteren bin ich in diesem Jahr zum zweiten Mal gelaufen. Besonders schwer an diesem Wettkampf ist es, den Gedanken auszuschalten, dass man in wenigen Stunden wieder im gewohnten Komfort zu Hause sein könnte.
Wie sieht Ihre Vorbereitung für Läufe zu solchen Bedingungen aus?
Joey Kelly: Ich bereite mich auf solche Läufe mit einem langfristigen Trainingsplan vor, den ich kontinuierlich und diszipliniert umsetze. Natürlich zehre ich auch von meiner jahrelangen Erfahrung, sodass ich weiß, wie ich mit solchen Extremsituationen umgehen muss.
Vita
JOEY KELLY ist Musiker und Ausdauersportler. Bislang absolvierte er u. a. mehr als 50 Marathons, über 30 Ultramarathons und neun Wüstenläufe. Er durchquerte dreimal mit dem Fahrrad die USA und hält bis heute mit acht Ironman- Triathlons innerhalb eines Jahres den Weltrekord.