Die Möglichkeit des Unmöglichen: Drei Antworten von Mentalmagier Nicolai Friedrich

Was machen Sie als Mentalmagier?
Nicolai Friedrich: Ein Mentalmagier unterscheidet sich vom klassischen Zauberkünstler dadurch, dass er neben klassischen Prinzipien der Zauberkunst auch psychologische Methoden einsetzt, um Gedanken zu lesen. In meiner Show errate ich Geburtstage und PIN-Nummern oder sage sogar die Lottozahlen voraus. Es ist eine Mischung aus visueller Zauberkunst, Comedy und unerklärlichen Mentalexperimenten. Gegenstände schweben, ich zaubere Wunschcocktails und auch die Sprachassistentin Siri ist Teil des Programms. Bei allem stehen meine Zuschauer/-innen im Mittelpunkt und sind wesentlicher Teil der Show. Oft vollbringen sie selbst unerklärliche Kunststücke, indem sie ein fehlendes Puzzleteil herausfinden oder einen Rubik-Würfel lösen.

Welchen Trick führen Sie am liebsten vor? Weshalb gerade diesen?
Nicolai Friedrich: Wenn es nach den Reaktionen meiner Zuschauer/-innen geht, meine „Zeitreise“, bei der sich eine zerrissene Zeitung wieder zusammensetzt. Ich persönlich liebe nach wie vor meine Weltmeisterschaftsdarbietung: Ein Foto wird im Publikum versteckt, ich finde es und errate währenddessen viele Details, die ich vorher nicht kennen konnte. Oder auch mein Klassiker – eine Zuschauerin findet aus 1000 verschiedenen Puzzleteilen das Lächeln der Mona Lisa heraus. Diese Nummer habe ich 1999 an David Copperfield verkauft! All die genannten Kunststücke habe ich zu 100 Prozent selbst entwickelt und sie haben wesentlich zu meiner Karriere beigetragen.

Ganz spontan und ohne lange nachzudenken – was war Ihr eindrucksvollstes Bühnenerlebnis?
Nicolai Friedrich: Es ist ein tolles Gefühl, wenn man es schafft, mit dem eigenen Programm einen großen Saal zu füllen. Ich durfte meine große Jubiläumsshow vor 2.400 Zuschauern im großen Saal der Alten Oper in Frankfurt spielen. Der Rahmen und die Kulisse waren für mich ein eindrucksvolles und unvergessliches Erlebnis.