MATERIALIEN
- Papier und Stifte
- Wachsmalfarben
- Wasserfarben
- Knete
- 1 Digitalkamera
- 1 Computer mit Drucker
Ein typischer Tag im Gruppenraum: Leyla und Tom spielen ein Memospiel, Matteo, Olivia und Ella haben sich aus Bauklötzen eine Stadt gebaut, Levi hat auf der Suche nach seinem Lieblingsbuch das Bücherregal ausgeräumt und Aylin sortiert hingebungsvoll Bohnen aus dem Bohnenglas. Erzieherin Sandra kommt in den Gruppenraum und kommentiert die Szenerie spontan und versehentlich mit der Redewendung: „Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa“. Die Kinder blicken sie erstaunt an. Wer oder was sind Hempels und wie sieht es unter deren Sofa wohl aus? Gehen Sie mit den Kindern auf Spurensuche.
Wer oder was sind Hempels?
Einige Kinder werden die Redewendung bereits kennen, während sie für andere neu ist. Tauschen Sie sich mit den Kindern darüber aus, was der Satz „Hier sieht es wie bei Hempels unterm Sofa aus“ bedeuten könnte (s. Kasten). Ermuntern Sie die Mädchen und Jungen zudem, ihre eigenen Erfahrungen zum Thema „Unordnung“ in das Gespräch einzubringen. Doch damit ist der Ursprung der Redewendung noch nicht geklärt. Philosophieren Sie gemeinsam darüber, was der Satz bedeuten könnte:
- Wer oder was sind Hempels? Eine Familie? Ein Paar? Sind es überhaupt Menschen?
- Was machen Hempels den ganzen Tag? Haben sie einen Beruf? Wo leben sie? Wie leben sie? Geht es ihnen gut? Was machen sie gern?
- Wo steht das Sofa? Gehört es den Hempels? Wie sieht es aus? Was befindet sich darunter? Wer hat unter das Sofa geschaut?
- Ist es unter dem Sofa unordentlich? Sind Hempels unordentlich? Was ist Unordnung überhaupt? Gibt es noch andere Redewendungen, die sich anbieten, wenn es unordentlich ist (s. Download)?
Die Kinder notieren ihre Vorstellungen über die Hempels und das Sofa mithilfe von Symbolen auf Papier. Oder Sie schreiben die Vorstellungen der Kinder auf und lesen ihnen diese dann später vor.
Und wie sieht es dort aus?
Jedes Kind stellt nun seine eigene Vorstellung von Hempels, deren Sofa und wie es darunter aussieht, mittels kreativer Techniken dar. Die Kinder könnten z. B.
- mit kräftigen Wachsmalfarben ein Wimmelbild erstellen, das ein buntes Durcheinander unter dem Sofa zeigt.
- Oder sie malen mit Wasserfarben das Sofa und die Hempels.
- Mit Knete können sie modellieren, was unter dem Sofa zu sehen ist und vielleicht sogar unter einer Sofaecke in der Kita eine Landschaft erschaffen.
- Vielleicht finden sich in der Kita außerdem Gegenstände, welche die Kinder unter dem Sofa zu einem Durcheinander platzieren wollen.
Diese Variante und auch die Knetlandschaft fotografieren die Kinder dann mit einer Digitalkamera, um ihr Werk zu dokumentieren. Ausgedruckt finden die Fotos zusammen mit den gezeichneten oder gemalten Bildern einen Platz in einer Ausstellung zum Thema „Wie sieht es bei Hempels unterm Sofa aus?“. Zur Eröffnung stellen die Kinder ihre Werke vor und erklären den anderen Kindern, was sie genau verbildlicht haben. Notieren Sie diese Aussagen, sodass Sie diese nach Ende der Ausstellung mit den Werken in die Portfolios der Kinder aufnehmen können.
Bei Hempels
Zur Herkunft der Redewendung „Hier sieht es wie bei Hempels unterm Sofa aus“ gibt es zwei Theorien. Zum einen soll sich der Name Hempel vom Hampel, also einer einfältigen und chaotischen Person, ableiten. Zum anderen existiert die folgende Geschichte: Unter Schaustellerbetrieben im 19. Jh. war es üblich, penibel aufzuräumen, wenn sie mit ihren Wohnwagen weiterzogen. Nur eine Schaustellerfamilie tat dies nicht: Die Hempels. So hieß es dann zunächst „Es sieht aus wie bei Hempels unterm Wohnwagen“ bis sich dies im Laufe der Zeit zum Sofa abwandelte.