Grüne FreundeEine Baumpatenschaft übernehmen

Ob in der Stadt oder auf dem Land: Bäume finden sich (fast) überall. In einem Langzeitprojekt begründen die Kinder eine Patenschaft für einen Baum, pflegen diesen und beobachten dessen Entwicklung über die Jahreszeiten hinweg.

Grüne Freunde
© Sigrid Diebold

Über (Baum-)Patenschaften sprechen

Viele Bäume sind durch schwieriger werdende Umweltbe­dingungen gefährdet, sie brauchen Schutz und Pflege. Zudem können Kinder anhand eines Baumes auf anschauliche Weise natürliche Kreisläufe erkennen und nachvollziehen. Laden Sie die Kinder daher ein, eine Patenschaft für einen Baum zu übernehmen. Fragen Sie sie zunächst:

  • Wisst ihr, was eine Patenschaft ist und was das bedeutet?
  • Habt ihr selbst eine Patentante oder einen Patenonkel?
  • Kennt ihr jemanden, der eine Patenschaft für ein Tier oder eine Pflanze hat?

Notieren Sie die Erfahrungen und Ideen der Kinder. Überlegen Sie anschließend gemeinsam, was eine Patenschaft für einen Baum beinhalten könnte, z. B.:

  • sich einen Baum aussuchen, den man besonders interessant findet oder mag
  • sich über die Besonderheiten und Bedürfnisse dieses Baums erkundigen
  • diesen immer wieder besuchen und pflegen
  • seine Entwicklung beobachten und dokumentieren
  • die Früchte des Baums verarbeiten usw.

Einen Baum auswählen

Machen Sie sich nun mit den Kindern auf die Suche nach einem geeigneten Baum für eine Patenschaft. Sehen Sie sich dabei in der näheren Kita-Umgebung um, damit die Kinder „ihren“ Baum jederzeit rasch und zu Fuß aufsuchen kön­nen. Selbstverständlich kann sich der Baum auch auf dem Kita-Gelände befinden. Falls es sich um ein Exemplar auf einem privaten Grundstück handelt, holen Sie das Einver­ständnis des Eigentümers bzw. der Eigentümerin ein, den Baum regelmäßig zu besuchen und – sofern es sich um einen Obstbaum handelt – ggf. einen Teil der Ernte zu verarbei­ten. Auch ein Stadtbaum eignet sich für eine Patenschaft. Nach Rücksprache mit der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung können die Kinder mit einem selbst gestalteten Plakat am Baum auf ihre Patenschaft aufmerksam machen. Alternativ pflanzen die Mädchen und Jungen einen eigenen Baum und pflegen diesen, bis er sich mit der Zeit zu einem Schattenspender entwickelt.

Den Baum kennenlernen und erkunden

Ist der passende Baum gefunden, möchten die Kinder ihm vielleicht einen eige­nen Namen geben und sie besuchen ihn von nun an regelmäßig, bspw. alle zwei Wochen. Immer mit dabei im Gepäck: Forschermaterialien wie Stifte und Papier, Maßband und Zollstock, Handspie­gel und Lupen, eine Digitalkamera sowie ein Baumtagebuch im DIN-A5-Format. Zunächst finden die Kinder mithilfe eines Bestimmungsbuchs heraus, um welche Baumart es sich handelt. In ihrem Baumtagebuch notieren sie darüber hinaus, welche Früchte er trägt, wie alt und hoch er werden kann und welche Standorte er bevorzugt. Bei weiteren Besuchen können die Kinder bspw. folgende Aktionen durchführen und ihre Erkenntnisse – mit Datum und Wetterinformationen ergänzt – dokumentieren:

  • Blätter, Rinde, Wurzeln, Früchte, Samen, Blüten und Baumkrone mit Lupen und Handspiegeln begutachten
  • den Baum malen und aus unterschiedlichen Perspektiven fotografieren
  • die Umrisse eines Blatts nachzeichnen und dieses pressen
  • Baumumfang und Höhe mithilfe von Maßband und Zoll­stock bestimmen
  • untersuchen, welche Tiere sich um den Baum herum be­finden
  • die Umgebung des Baumes erkunden, z. B. Bodenbeschaf­fenheit und Lage

Ihre Dokumentationen ergänzen die Kinder mit Zeichnungen und Notizen zu jahreszeitlich bedingten Veränderungen des Baums, z. B.:

  • Wie verfärben sich die Blätter im Herbst und wann fallen sie ab?
  • Wann blüht der Baum? Und welche Farbe haben die Blüten?
  • Wann und wo treiben im Frühjahr die Blätter aus?
  • Wann trägt der Baum Früchte und welche sind dies?

Den Baum pflegen und schützen

Überlegen Sie mit den Kindern: Was können wir tun, damit es unserem Baum gut geht? Wie übernehmen wir Verant­wortung für ihn? Um sich über die Bedürfnisse ihres Paten­baums zu informieren, können die Kinder einen Gärtner/eine Gärtnerin einladen. Diese/-r kann ihnen Informationen zum Baum sowie zu dessen Pflege geben. Bei einem Stadtbaum bietet es sich bspw. an,

  • ihn während sommerlicher Trockenperioden zu wässern,
  • seine Baumscheibe von Unrat und Wildwuchs zu befreien,
  • die Erde der Baumscheibe zu lockern und diese zu bepflanzen.

Als „Gegenleistung“ können sich die Kin­der bei den Besuchen am Stamm ihres Patenbaums anlehnen, unter seiner Baum­krone verweilen und dem Rauschen der Blätter im Wind lauschen. Am Ende der Projektlaufzeit präsentieren die Kinder ihre Erkenntnisse und Dokumentationen im Rahmen einer Ausstellung.

Materialien

  • Stifte und Papier
  • Maßband und Zollstock
  • Handspiegel und Lupen
  • 1 Digitalkamera
  • 1 DIN-A5-Heft

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