Bei den Kindern der Eltern-Kind-Gruppe Siemensstadt gibt es solche, die durchaus allein entscheiden können, welche Kleidung zum Wetter passt – z.B. weil sie auf dem Weg zu uns bereits einen Spaziergang gemacht haben sowie Temperatur und Wetterverhältnisse gut einschätzen können. Andere hingegen können dies (noch) nicht oder konnten auf dem Weg in die Kita keine Erfahrung mit der vorherrschenden Temperatur machen. Deswegen entschieden wir uns, einen Wetteranzeiger zu gestalten, das sog. Wetterbrett.
Wetterlagen und passende Kleidung besprechen
Zunächst erörterten wir mit den Kindern, welch unterschiedliche Kleidung es gibt: von Pudelmütze über Gummistiefel bis zum Badeanzug. Mit einer Digitalkamera dokumentierten die Kinder die verschiedenen Kombinationen. Diese Fotos druckten wir aus und verwendeten sie als Grundlage für ein Gespräch:
- Was für Wetterlagen gibt es?
- Wie sieht es gerade draußen aus?
- Was zieht ihr an, wenn es regnet?
- Woran merkt ihr, dass ihr friert?
- Was macht ihr, wenn euch zu warm ist?
- Bei welchem Wetter solltet ihr einen Schneeanzug tragen?
Das Wetterbrett gestalten
Die Kinder einigten sich auf verschiedene Wetterlagen und zeichneten diese auf Papier, z.B. Gewitter, Sonne, Regen, Schnee, Wind. Diesen ordneten sie dann die ausgedruckten Kleidungsfotos zu: Zum Schnee passt der Anorak, zum Regenschirm die Gummistiefel. Diese Zuordnungen klebten wir rundherum auf ein großes Holzbrett. In die Mitte eines Kunststofffrisbees bohrten wir ein Loch, an dem wir zwei bewegliche Zeiger aus Wellpappe mit einer Musterbeutelklammer befestigten – zwei Zeiger deshalb, um Varianten von Wetterlagen aufzeigen zu können. Mit Heißklebstoff befestigten wir diese Konstruktion dann in der Mitte des Bretts. Das Wetterbrett hat seinen Platz im Flur gefunden und gibt nun eine Orientierung bei der Kleiderwahl, wenn es nach draußen geht. Selbstverständlich kann es nur unterstützend wirken, da das Körpergefühl subjektiv ist. Aber zwischen den Haltungen „Zieh dich warm an, denn mir ist kalt“ und „Entscheide das mal allein“ haben wir nun eine originelle Methode zur Entscheidungsfindung gefunden.