Materialien
- 1 niedriger Tisch
- 1 Korb
- einfarbige Stofftücher
- Spielfiguren aus dem Märchen „Hans im Glück“, d. h. 1 Hans, 1 Lehrmeister, 1 Reiter, 1 Bauer, 1 Metzger, 1 Junge, 1 Scherenschleifer, 1 Mutter
- Gegenstände aus dem Märchen, d. h. 1 Goldklumpen, 1 Stein, 1 Brunnen
- Tierfiguren aus dem Märchen, d. h. 1 Pferd, 1 Kuh, 1 Schwein, 1 Gans
- Kleeblätter, bspw. aus grünem Tonpapier gestaltet
- kleine Steine
Los geht’s:
Bei einem Tischtheater handelt es sich um die Inszenierung einer meist kurzen Geschichte. In diesem Fall das eingängig erzählte Märchen „Hans im Glück“. Für eine gelungene Aufführung sind lediglich ein Tisch und nur wenige Requisiten vonnöten. Das Tischtheater fokussiert durch das Minimum an Elementen das Sprachliche und das Erzählen an sich. Es begünstigt zudem die Interaktion zwischen Erzählendem und Zuschauenden und lädt zum Miterzählen ein. Somit kann das Tischtheater als Gruppenaktivität fungieren und unterstützt Kinder in ihrer Sprachentwicklung.
Die Kulisse aufbauen
Stellen Sie einen Tisch auf eine Freifläche im Gruppenraum. Der Tisch sollte so niedrig sein, dass die Kinder im Sitzen sehen können, was auf der Tischfläche passiert, und dass sie später selbst die Figuren bewegen können. Die Kinder bedecken den Tisch mit einfarbigen Stofftüchern, z.B. in Grün, und verteilen darauf aus Tonpapier gestaltete Kleeblätter sowie kleine Steine. Diese symbolisieren den Weg von Hans. Nun sammeln sie die Spiel-, Tierfiguren und Gegenstände aus dem Rollenspielbereich (s. Materialien) und legen diese in einen Korb. Den Korb stellen sie anschließend in Greifnähe des Spieltisches.
Das Märchen „Hans im Glück“ erzählen
Bitten Sie die Kinder, sich vor das Tischtheater zu setzen und aufmerksam dem Märchen zu folgen, das Sie gleich vorspielen werden. Als Erzähler:in positionieren Sie sich entweder seitlich neben oder hinter dem Tisch. Stellen Sie die ersten Figuren und Gegenstände auf den Tisch und fangen Sie mit der ersten Station auf Hans’ Reise an: Er bekommt von seinem Lehrmeister einen Goldklumpen für seine Arbeit und macht sich anschließend auf den Heimweg. Während Sie sprechen, achten Sie auf Ihre Körpersprache, Mimik und Stimmmodulation (s. Kasten). So erkennen die Kinder bspw., wie begeistert, verärgert, bestürzt, erschüttert, befreit und glücklich Hans in den verschiedenen Momenten ist. Sprechen Sie frei und stellen Sie sich auf spontane Äußerungen der Kinder ein. Ggf. fragen Sie zwischendurch, was die Kinder meinen, was als Nächstes passieren wird, oder lassen Sie die Kinder Sätze beenden. Beim Erzählen macht der Wortlaut nur einen Teil der Erzählung aus. Der Tonfall sowie der Klang der Stimme sind oftmals noch aussagekräftiger. Sobald Sie das Erzählen beendet haben, stellen Sie die Figuren wieder auf Anfang. Bitten Sie die Kinder, das Märchen mit dem Tischtheater selbst nachzuerzählen. Unterstützen Sie sie ggf. dabei.
TIPP: Um das Märchen frei nacherzählen zu können, fertigen Sie zuvor ein Skript an. Darin halten Sie fest, wann welche Figur erscheint, welche Handlungen sie vollziehen und was sie miteinander sprechen. So können Sie sich den Ablauf besser merken. Üben Sie ggf. mehrmals, bevor Sie es für die Kinder aufführen.
Tipps zum Erzählen
- Benutzen Sie unterschiedliche Stimmlagen und -geschwindigkeiten für die verschiedenen Figuren. Dialekte bieten sich auch an. So können die Kinder diese besser voneinander unterscheiden. Vielleicht spricht Hans schneller als die anderen oder der Reiter ganz hochnäsig.
- Unterstützen Sie Ihre Stimme mit ausdrucksstarker Mimik und lassen Sie diese je nach Situation für einige Momente wirken, z.B. wenn etwas Überraschendes passiert.
- Sprechen Sie zu den Kindern, nicht über sie hinweg. Bauen Sie zudem hin und wieder Blickkontakt zu ihnen auf.
- Betonen Sie wichtige Worte besonders stark, z.B. wenn Hans gerade etwas tauscht, legen Sie eine besondere Betonung auf den Gegenstand bzw. auf das Tier.
- Arbeiten Sie bewusst mit Pausen. Diese können eine besondere Spannung erzeugen