Was zeigt das Foto?
Das Foto zeigt unsere Kreativwerkstatt, die seit 2016 in dieser Form besteht. Bei der Ausstattung des Raumes haben wir auf Praktikabilität und Widerstandsfähigkeit geachtet. Die Holztische und Stühle haben größtenteils keine Lehne, um den Bewegungsspielraum wenig einzuschränken. Die Wände sind mit abwischbarer Wandfarbe gestrichen, damit dort bedenkenlos „Querschlägerkleckse“ landen können. Die durchsichtigen Materialbehälter zeigen den Kindern die Vielfalt der angebotenen Materialien, erleichtern das Aufräumen und ermöglichen auch Kindern, die noch nicht lesen können, selbstständiges Arbeiten. Durch den ganzen Raum zieht sich unser Ampelsystem: Die Farben Rot, Gelb und Grün signalisieren den Kindern, in welcher Form sie die Werkzeuge und Materialien nutzen können.
Wie sind die Kinder in der Kreativwerkstatt tätig?
Der Raum ist auf die Selbstständigkeit der Kinder ausgelegt. Sie gestalten den Schaffensprozess selbst und können durch Versuch und Irrtum ihre eigenen Fähigkeiten erleben, erkennen und weiterentwickeln. Im Sinne der Ko-Konstruktion gestalten die Kinder miteinander bzw. gemeinsam mit den Fachkräften ihre Lernprozesse im interaktionistischen Modell. Sie können alles Vorhandene nutzen und ausprobieren – ob kleben, malen, sägen, bohren, feilen, schleifen, Farben mischen oder kleistern. So erweitern sie ihren Horizont, setzen ihre Ideen um, leben ihre Neugier aus und verbessern ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten. Wir als pädagogische Fachkräfte verstehen uns dabei als „Möglichmacher“ und Impulsgeber. Ideen für Angebote greifen wir situationsorientiert bei den Kindern und deren momentanen Interessen auf.
Welche Themen bringen die Kinder mit?
In der Kreativwerkstatt entsteht, was der Fantasie der Kinder entwächst – von selbst entwickelten Brettspielen über kleine Fahrzeuge bis zu bemaltem Glas. Die Kinder wählen sowohl die Materialien als auch die Werkzeuge selbst aus, um mit diesen ihren alterstypischen Themen einen Ausdruck zu verleihen. Eine große Rolle spielen dabei das Autonomieerleben sowie Impulse von Gleichaltrigen, was die Strukturen und Gegebenheiten des Raums ermöglichen. Häufig ist es das „Wie“, das die Kinder das ein oder andere Mal vor Herausforderungen stellt: Wie kann ich meine Ideen trotzdem umsetzen, wenn das gewünschte Material nicht vorhanden ist? Welche Kompromisse kann ich bei meiner Vision machen? Inwieweit sind meine Vorstellungen realisierbar? Die Themen hierbei sind so individuell wie die Kinder selbst und ermöglichen eine persönliche Herangehensweise.