YouTube, WhatsApp, FortniteSicher im Internet surfen

Welche Medien nutzen Grundschüler am liebsten und was müssen pädagogische Fachkräfte darüber wissen?

YouTube ist bei sehr vielen Grundschulkindern Bestandteil des Alltags. Sie lieben die Zeichentrick-Clips und die YouTube-Stars, die für viele Vorbilder und Helden sind. Problematisch: Nicht kindgerechte Inhalte sind nur einen Klick oder einen Suchbegriff entfernt, versteckte Werbung allgegenwärtig. Beliebt ist auch TikTok (früher Musical.ly), worüber man kurze Videos erstellen und teilen kann. Sowohl bei YouTube wie auch TikTok ist es wichtig, dass Kinder Einstellungen zur Privatsphäre und Datenschutz kennen.

Minecraft ist ein Computerspiel, mit dem man zusammen mit anderen Gebäude bauen und Abenteuer erleben kann. Getoppt wird es inzwischen von Fortnite, einem Survival Shooter. Einzelne Elemente daraus, etwa bestimmte Tanzschritte werden auf dem Schulhof auch von Kindern nachgetanzt, die mit dem Spiel nichts zu tun haben. Auch Pferde- Erlebnisspiele wie Star Stable oder Jump ’n’ Runs liegen nach wie vor im Trend.

Sollen Kinder im Hort am Computer spielen dürfen? In der Schule sollten digitale Medien in erster Linie Arbeitsgerät sein. Aber um zu wissen, was die Kinder bewegt, und um problematische Mediennutzung aufzufangen, ist es wichtig, Kinder auch mal erzählen zu lassen, was sie im Netz so machen.

Was ist an WhatsApp problematisch? WhatsApp speichert umfassend Daten und Kontakte der Nutzer (u. a. Telefonnummer, Profilbild, Adressbuch), um sie zu Werbezwecken auszuwerten. Eine Nutzung ohne Zustimmung der Eltern ist erst ab 16 Jahren erlaubt. Das ändert aber nichts daran, dass bereits Grundschulkinder die App nutzen.

Zum Beispiel für den Klassenchat. Hier sollten Erwachsene auf feste Regeln achten: zum Beispiel, dass die Schülerinnen und Schüler Fotos ohne Einwilligung der Fotografierten nicht einfach weiterschicken, dass man sich nicht beleidigt und Ähnliches. Zudem sollte der Chat nicht mit Bildern, Emojis oder Nachrichten geflutet werden. Immer wieder erzählen mir Kinder, wie sehr sie das stresst. Wichtig ist auch, sich dafür zu interessieren, was im Klassenchat passiert. Letztes Jahr ging ein Kettenbrief mit einer Gruselfigur namens Momo um, die vielen Kindern Angst machte, während die Erwachsenen dachten, es handele sich um die Figur aus dem Roman von Michael Ende.

WhatsApp-Eltern-Gruppe: Für eine Kommunikation zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern, in der es um sensible Informationen wie Krankmeldungen oder Lernleistungen geht, ist WhatsApp nicht geeignet. In einigen Bundesländern, etwa Hessen oder Baden-Württemberg, ist die Kommunikation zwischen Schule und Eltern via WhatsApp und andere soziale Netzwerke sogar verboten.

Es gibt verschiedene Alternativen zu Whats- App, etwa die Messenger Signal, Threema oder Wire, aber auch die sollte man genau prüfen, weil sich etwa die Datenschutzrichtlinien ändern können. Längst werden auch (kostenpflichtige) Apps speziell für die Schule entwickelt. Hier sollte jede Einrichtung entscheiden, was am besten zu ihr passt.

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