Spielideen für trübe Winternachmittage

Kinder sollen auch bei Wind, Regen oder Schnee an die frische Luft. Aber was tun, wenn es draußen zu ungemütlich oder bereits dunkel ist? Hier kommen Vorschläge für Gruppenspiele, die sich gut für drinnen eignen – und bewegen können sich die Kinder dabei auch.

Spielideen für trübe Winternachmittage
© Ludinc GmbH

Riesenzweigmikado

Material
Circa 20 gerade Äste oder Zweige (zum Beispiel Haselnuss oder Weide) Klebeband in verschiedenen Farben Messer zum Schnitzen

So geht’s
Um ein Mikadospiel selbst herzustellen, benötigen die Kinder zunächst einmal Äste. Diese können sie bei einem gemeinsamen Spaziergang sammeln oder aus den eigenen Gärten mitbringen. Wichtig ist, dass die Äste möglichst keine Vergabelungen haben oder Zweige aus ihnen herauswachsen. Falls doch, sollten die Kinder sie mit einem Schnitzmesser entfernen. Damit können sie außerdem bei Bedarf die Enden der Äste zu Spitzen schnitzen. Das bunte Klebeband klebt man ringförmig um die Äste. Die Farben symbolisieren die verschiedenen Punktzahlen. Das Spiel beginnt, indem ein Mitspieler alle Äste zu einem Packen fasst und über dem Boden loslässt. Nun versuchen die Mitspieler nacheinander, Äste so aus dem Haufen zu entfernen, dass diese möglichst wenig wackeln. Sobald ein Ast zu sehr wackelt, ist der Nächste dran und versucht sein Glück. Sind alle Äste verteilt, zählen die Spieler die Punktringe ihrer Ausbeute. Derjenige mit den meisten Punkten gewinnt.

Körperkäsekästchen

Material
4 Seile, Stifte, Papier, Klebeband

So geht’s
Bei diesem Spiel werden die Kinder zu lebenden Spielfiguren. Für das Spielfeld legen sie die vier Seile so übereinander, dass ein klassisches Käsekästchen aus drei mal drei Feldern entsteht. Dann teilen sie sich in zwei Mannschaften auf: Kreuz und Kreis. Damit das Spiel funktioniert, sollte jede Mannschaft aus mindestens fünf Mitspielern bestehen. Jeder Mitspieler klebt sich nun ein Blatt Papier auf den Oberkörper, auf das er entsprechend seiner Mannschaftszugehörigkeit entweder ein Kreuz oder einen Kreis gemalt hat. Nun beginnt das Spiel: Abwechselnd setzen die Mannschaften einen Mitspieler in eines der neun Felder. Ob waagerecht, senkrecht oder diagonal – Gewinner ist die Mannschaft, die zuerst drei Mitspieler in einer Reihe platziert. Bestehen die Mannschaften aus mehr als fünf Mitspielern, bietet es sich an, diese aufzuteilen: Fünf Kinder stellen die Zeichen auf dem Spielfeld dar, der Rest berät sich über die auszuführenden Spielzüge. Reicht die Mitspieleranzahl für drei Mannschaften, kann man ein Turnier veranstalten.

Tauziehen im Kreis

Material
Tau oder Seil Für jedes Kind einen alltäglichen Gegenstand (zum Beispiel eine Mütze, einen Kochlöffel oder einen Schuh)

So geht’s
Dieses Spiel braucht mindestens vier Mitspieler. Jedes Kind sucht sich einen alltäglichen Gegenstand aus. Die Erzieher knoten das Tau an den Enden so zusammen, dass ein Kreis entsteht. Der Knoten muss auch dann halten, wenn sich das Tau spannt. Die Mitspieler nehmen das Tau in ihre linke Hand und stellen sich so im Kreis auf, dass das Tau in Spannung ist. Jetzt werden die ausgesuchten Gegenstände in 1,5 Meter Abstand vor die jeweiligen Spieler gelegt. Auf ein Signal versuchen alle, ihren Gegenstand zu greifen – ohne das Tau loszulassen. Gewinner ist, wem dieses zuerst gelingt. Die restlichen Spieler machen so lange weiter, bis am Ende nur noch zwei Kinder gegeneinander spielen. Um das Spiel abwechslungsreicher zu gestalten, können die Kinder in den verschiedenen Durchgängen die Hände zum Halten und Greifen wechseln.

Computerspiel: Professor S.

Von Ludinc
Spieler für Gruppen geeignet
Alter ab ca. 10 Jahre

Viele Pädagogen stehen Computerspielen generell skeptisch gegenüber. Die Entwickler des Lernspiels „Professor S.“ wollen das ändern. Sie setzen mit der Geschichte um die Zeitreise eines zerstreuten Professors und seiner Assistentin Jeanette auf Wissensvermittlung.
Der leicht chaotische Forscher steckt regelmäßig in der Patsche und bittet in Videobotschaften die Spieler um Hilfe bei der Lösung seines Problems. Dabei geht es um Aufgaben aus den Bereichen Geschichte, Deutsch oder Kunst. Der Stoff ist auf Lehrinhalte der vierten Klasse abgestimmt. Eine kleine Berliner Software-Firma hat das Spiel in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen und der Berliner Bildungsverwaltung entwickelt.
Die Idee dahinter ist, dass die Schüler sich interaktiv Wissen aneignen und dabei ihre Medienkompetenz schulen. Dafür gab es unter anderem den Deutschen Computerspielpreis 2016 in der Kategorie „Bestes Serious Game“.

Würfelgeschichten: Story Cubes

Von Hutter
Spieler mind. 1
Alter ab 6 Jahre

So geht‘s
Eine Kuh springt über den Mond und spielt dabei die Fiedel – wo geht denn das? Bei den Story Cubes! Hier gibt es keinen Verlierer, denn es zählt ausschließlich die Kreativität. Die drei Sets bestehen aus je neun Würfeln mit verschiedenen Motiven. Ein Spieler würfelt und erzählt daraufhin eine Geschichte, in der alle gewürfelten Motive vorkommen. Genauso kann ein Kind auch für sich selbst würfeln und die Geschichte dann aufschreiben. Oder die Kinder entwickeln gemeinsam eine passende Geschichte. An Spielmöglichkeiten mangelt es nicht. Die Story Cubes fördern Wortschatz und Kommunikationsfähigkeiten und regen Fantasie und Kreativität an. Das Starterpaket enthält allgemeine Motive, zusätzlich gibt es das Set „Actions“, das Tätigkeiten aufgreift, und das Set „Voyages“, das Reisemotive zeigt. Mit den selbst erdachten Geschichten vergehen verregnete Nachmittage doppelt so schnell.

Buchtipp: Mitmachideen

Hortkinder haben spezielle Bedürfnisse und Interessen – insbesondere nach einem anstrengenden Schultag. Dieses Buch versammelt blitzschnelle und äußerst praktische Spielideen, die keine oder wenige Materialien erfordern. Sie sind alle in der Praxis erprobt und können leicht an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden.

Andreas Erkert, Katja Jäger: Blitzschnelle Hortspiele – Bewegung, Spiel und Spaß für Kinder von 5–10 Jahren.
Verlag Herder, Freiburg 2015, 96 Seiten, 14,99 Euro ISBN 978-3-451-32692-9  

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