Woher kommt der Wind?

Wir können ihn nicht sehen, aber fühlen. Manchmal nur als angenehmes Lüftchen, seltener als heftigen Orkan. Der Wind lässt Drachen steigen, bewegt die Wolken und bläst die Segelboote übers Wasser. Aber er kann noch viel mehr.

Woher kommt der Wind?
© Beate Autering, Berlin; Bildquellen Collage: Mikael Damkier/Fotolia (Boot), drizzd/Fotolia (Schilf), creativ collection (Liegestuhl), Peer Frings/Fotolia (Drachen)

Manchmal kitzelt er dich zärtlich und ganz vorsichtig an der Nase. An einem anderen Tag zaust er frech durch deine Haare. Und ab und zu, wenn er richtig schlechte Laune hat, reißt er dir sogar die Mütze vom Kopf und macht dir das Gehen auf dem Schulweg schwer. Der Wind ist ein ziemlich unberechenbarer Bursche. Man kann ihn nicht anfassen und nicht sehen. Und er lässt sich von niemandem die Richtung vorschreiben. Er weht, wann er will, woher er will und wohin er will.
Viele Menschen mögen den Wind. An einem heißen Sommertag ist es sehr angenehm, wenn ein kleines Lüftchen weht und uns ein bisschen erfrischt. Ohne einen kräftigen Herbstwind könntest du keinen Drachen steigen lassen. Und alle Segelboote müssten an Land bleiben, wenn es keinen Wind gäbe. Sogar die Natur würde ohne Wind ganz anders aussehen. Denn viele Bäume und Pflanzen lassen ihre Samen vom Wind forttragen. Wo sie herunterfallen, wächst junges Grün.
Auch die Windmühlen brauchen den Wind. Sie haben früher seine Kraft genutzt, um Getreide zu mahlen. Heute haben wir Windräder. Sie stehen überall in Deutschland, meist in der Nähe der Küste oder auf hohen Bergen – dort, wo viel Wind weht. Sie können aus dem Wind Strom machen. Wind ist also nützlich.
Wind kann aber auch gefährlich sein. Nämlich dann, wenn er besonders stark weht. Hat der Wind eine Geschwindigkeit von 118 oder mehr Kilometer pro Stunde, spricht man von einem Orkan. Er kann Bäume umwerfen und Ziegel von Hausdächern abreißen.
Der Wind wird in sogenannten Windstärken von 0 bis 12 gemessen. Diese Zahlenreihe heißt Beaufortskala und wurde nach Sir Francis Beaufort benannt. Der hat im 18. Jahrhundert in England gelebt und Karten für Seefahrer erstellt. Und für Seefahrer war es immer schon sehr wichtig zu wissen, wie stark der Wind weht. Auf dieser Beaufortskala kann man dann auch genau ablesen, ob das, was da gerade draußen durch die Bäume pustet, ein schwacher Wind ist. Vielleicht ist es sogar nur eine Brise, oder aber es handelt sich um einen Sturm oder Orkan.
Was ist Wind eigentlich genau? Bewegte Luft. Aber wie bitteschön kommt denn die Luft überhaupt dazu, sich zu bewegen? Ist die nicht sowieso immer überall um uns rum? Doch, das ist sie. Aber der Reihe nach: Schuld am Wind ist die Sonne. Die erwärmt überall auf der Welt die Luft. An den Stellen, wo die Luft besonders warm geworden ist, steigt sie nach oben. Durch die Wärme dehnt sie sich nämlich aus und wird leichter.
Wenn die Luft, die über der Erdoberfläche ist, plötzlich nach oben steigt – was ist dann dort, wo sie vorher war? Richtig, ein Luftloch. Aber das wirst du nie merken, weil die Natur es so eingerichtet hat, dass ruckzuck neue kalte Luft nachströmt. Von links und rechts und überall rundherum. Diese kalte Luft, die das Loch so schnell füllt, bewegt sich also. Und wir Menschen spüren das als Wind. Die nachgeströmte Luft wird jetzt auch erwärmt und steigt auf. Wieder strömt kalte Luft nach. Und so windet es immer weiter.  

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