"Depressionen und Angststörungen in der frühen Kindheit als bleibende Entwicklungsstörungen im psychischen Bereich sind abhängig von Anlage- und Umweltfaktoren. Depressionen bei Säuglingen stehen in einem Bezug zum Verlust einer primären Bezugsperson. Weiter kann das Interaktionsverhalten einer primären Bezugsperson Depressionen beim Kind auslösen, vor allem wenn die Bezugsperson selbst depressiv ist. Konflikte zwischen den Eltern können sich ebenfalls negativ auf das Kind auswirken. Symptome einer frühkindlichen Depression können Bauchschmerzen, Nörgeleien, Rückzug, Weinen, kaum ausgeprägtes Spielverhalten und Schlafstörungen sein. Ein Behandlungsansatz für eine kindliche Depression kann darin liegen, dass die Eltern eine Therapie machen bzw. ihr Erziehungs- und Interaktionsverhalten bearbeiten. Bei älteren Kleinkindern können spiel- und verhaltenstherapeutische Maßnahmen angewendet werden. Ängste treten entwicklungsbedingt in verschiedenen Altersstufen auf und sind bis zu einem gewissen Maß als entwicklungsangemessen zu betrachten (z. B. das Fremdeln, Trennungsangst). Kritisch wird es, wenn die Angstreaktion in keinem Verhältnis mehr zur auslösenden Situation steht. Einfluss auf Angststörungen hat das Erziehungsverhalten der Eltern. Des Weiteren können aufregungs- oder spannungsreiche Situationen (z. B. unerwartete Trennungen von der primären Bezugsperson in bedrohlichen Situationen) Angststörungen auslosen. Neben diesen Trennungsängsten können bei Kindern phobische Ängste auftreten, d. h. die Angst vor Tieren oder Gewitter. Ebenfalls können Kinder übertriebene Angst vor bestimmten Personen zeigen. Ängste bei Kindern können durch Spiel- und Verhaltenstherapien in Zusammenarbeit mit den Eltern behandelt werden."