Die Eingewöhnung wird in sechs Phasen unterteilt, deren Länge jeweils davon abhängig ist, wie das Kind auf Trennungsversuche reagiert. In der Regel sollten die Eltern zwei bis vier Wochen einplanen.
Phase 1: Information der Eltern. Ablauf der Eingewöhnung, Konzeption. In dieser Phase kann ein Eingewöhnungsgespräch erfolgen, in dem auch Gewohnheiten und Besonderheiten des einzugewöhnenden Kindes erfragt werden.
Phase 2: Grundphase. Das Elternteil hält sich im Gruppenraum auf und ist ganz auf das Kind konzentriert, d.h., es sollte nicht nebenbei lesen oder mit anderen Kindern spielen. Die Grundphase dauert drei Tage.
Phase 3: Trennungsversuch. Das Elternteil verabschiedet sich und verlässt zum ersten Mal den Gruppenraum. Je nach Reaktion des Kindes ist die erste Trennung kürzer oder länger, sollte aber nicht mehr als eine halbe Stunde betragen.
Phase 4: Stabilisierung. Die Fachkraft übernimmt nun zunehmend die Rolle der Bezugsperson, spielt mit dem Kind, füttert und wickelt es. Die Trennungszeiten werden täglich länger (wenn das Kind sich von der Fachkraft beruhigen lässt und nicht verstört auf die Trennung vom Elternteil reagiert.)
Phase 5: Schlussphase. Das Elternteil ist nicht mehr in der Einrichtung, jedoch jederzeit erreichbar. Die Fachkraft intensiviert bewusst die Vertrauensbeziehung zum Kind, holt jedoch das Elternteil zur Hilfe, falls das Kind sich in bestimmten Situationen gar nicht trösten lässt. Dies ist wichtig, um das Vertrauen des Kindes und sein Sicherheitsgefühl in der Einrichtung nicht aufs Spiel zu setzen.
Phase 6: Das Kind ist eingewöhnt. Dass die Eingewöhnung abgeschlossen ist, merkt man daran, dass das Kind gern in die Einrichtung kommt, seine Umgebung neugierig erforscht und eine gute Beziehung zu den Fachkräften aufgebaut hat. Es lässt sich trösten und sucht sie in Stresssituationen als sicheren Hafen auf.
(Quelle: Braukhane, Katja & Knobeloch, Janina (2011): Das Berliner Eingewöhnungsmodell – Theoretische Grundlagen und
praktische Umsetzung. Verfügbar unter https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/KiTaFT_Braukhane_Knobeloch_2011.pdf, abgerufen am 22.09.2022