„Vor dem Hintergrund der Ziele sollen mittels interkultureller Erziehung mehrere Kompetenzen ermittelt werden:
- Kulturelle Aufgeschlossenheit: Abbau von Distanz und Abgrenzungstendenzen und das Einüben von neugierigen der selbstverständlichen Kontakten zwischen verschiedenen Sprach- und ethnischen Gruppen. Die Anwesenheit verschiedener Sprachen und anderer Unterschiede innerhalb der eigenen Gruppe als selbstverständlich wahrzunehmen und schätzen lernen (z.B. Dialekte, verschiedene religiöse Bekenntnisse).
- Mehrsprachigkeit als Chance: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung wächst zwei- und mehrsprachig auf. Kinder mit anderen Muttersprachen mögen Defizite in Deutsch haben, sie haben aber unzweifelhaft spezifische Kompetenzen, die der ganzen Kindergruppe zugute kommen können.
- Fremdheitskompetenz: Unterschiede zwischen verschiedenen Lebensformen erkennen und anerkennen. Empathie hilft dem Anderen nahe zu kommen und ihn zu verstehen. Gleichzeitig wird anerkannt, das ein Verstehen nicht gänzlich möglich ist, dass eigene Deutungen an Grenzen stoßen, die akzeptiert werden müssen. Fremdheitskompetenz bedeutet auch die Wahrung von respektvoller Distanz gegenüber anderen Traditionen und Lebensformen.
- Sensibilität: Empfindsamkeit gegenüber unterschiedlichen Formen von Ethnozentrismus (=Haltung, die die eigene Ethnie/das eigene Volk wertend in den Mittelpunkt stellt) zeigen. Explizite Äußerungen von Fremdenfeindlichkeit erkennen, vermeiden und zurückweisen. Dies gilt auch für subtilere Formen der Kränkung, das ‚Übersehens‘ oder der vorschnellen Deutung im Umgang mit sozialen Randgruppen und ethnischen Minderheiten.“