„Menschen haben ein psychologisches Grundbedürfnis, sich als Verursacher ihrer eigenen Handlungen zu erleben. Sie wollen selbst bestimmen, was sie tun und wie sie es tun, wollen nicht fremd gesteuert (heteronom), sondern selbst gesteuert (autonom) handeln. Die Autonomie entwickelt sich bei Kindern schrittweise von der Regulation durch (meist erwachsene) Personen hin zu immer mehr Selbstbestimmung. Gleichwohl handeln Kinder nicht nur nach ihren augenblicklichen Bedürfnissen. Sie wollen sich der Gruppe und den Erwachsenen Bezugsgruppen zugehörig fühlen und übernehmen die Wertvorstellungen und Normen ihrer Bezugsgruppe. Diese Wertvorstellungen werden mit der Zeit immer mehr in die Persönlichkeit integriert und gehören zum Selbst. Voraussetzung dafür ist eine emotional zugewandte, verlässliche soziale Umwelt.
Menschen haben zudem das Grundbedürfnis, zu erfahren, dass sie etwas können. Deshalb suchen Kinder Herausforderungen, über die sie ihre Fähigkeiten testen können. Dieses kompetenzerleben kann durch die Arbeit der Erzieherinnen unterstützt werden, indem jedes Kind mit Aufgaben konfrontiert wird, die seinem Leistungsniveau entsprechen.“