„Verhaltensänderungen, die auf Erfahrungen beruhen, werden sowohl im alltäglichen wie im wissenschaftlichen Sprachgebrauch als Lernen bezeichnet. Der Begriff wird auf unterschiedlichste Inhalte und auf verschiedene Formen des Lernens angewandt: Gedichte oder Vokabeln werden gelernt, es wird vom Radfahrenlernen gesprochen, aber auch vom Arbeitenlernen, Sich-durchsetzen-Lernen oder auch vom Lernen des Lernens (lernmethodische Kompetenz).
In der Lernpsychologie wird der Begriff präzisiert: Gelernt werden immer Verhaltensmöglichkeiten (wenn jemand Lesen gelernt hat, dann kann er es, auch wenn er es gerade nicht zeigt). Theoretisch ist zwischen der gelernten Verhaltensmöglichkeit und der Leistung, dem beobachtbaren Verhalten, zu unterscheiden. Lernen meint außerdem nur solche neuen Verhaltensmöglichkeiten, die dauerhaft erworben werden (und z.B. nicht nur durch Ermüdung, Drogen oder durch bloße Reifung zustande kommen). Für das Lernen bestehen nicht immer gleiche Voraussetzungen: Die Lernpsychologie hat festgestellt, dass es für bestimmte Lernbereiche (wie z.B. die Sprachentwicklung, die Kommunikation, viele körperliche Fertigkeiten) besondere Zeitfenster gibt. Damit sind bestimmte Zeiten im Leben gemeint, in denen diese Inhalte leichter erlernt werden können als zu anderen Zeiten.
Kurz zusammengefasst: Lernen bedeutet eine überwiegend einsichtige, aktive, sozial vermittelte Aneignung von Fertigkeiten, Kenntnissen, Überzeugungen und Verhaltensweisen. Lernen führt zur Entwicklung emotional-sozialer, kognitiver und motivationaler Kompetenz.“
Siehe dazu auch: lernanregende Umgebung, Lernsituationen, Lernumgebung, Lernwelten, Lernwerkstatt und Lernziel.