Unter Mindset versteht man eine gewohnte Denkweise eines Menschen, die dafür verantwortlich ist, wie dieser in bestimmten Situationen reagiert. Diese Denkweise lässt sich positiv beeinflussen und führt zu mehr Wohlbefinden für sich und andere.
Nach der US-amerikanische Psychologin Susan Dweck stärkt ein flexibles Mindset („growth mindset“) das Zutrauen. Menschen mit diesem Denkstil glauben an sich und sind weniger von Selbstzweifeln geplagt. Die Theorie des fixed mindset beziehungsweise growth mindset entwickelte Dweck basierend auf bisherigen Forschungsergebnissen: Sie forschte in Schulen zu unterschiedlichen Denkmustern und ihren Auswirkungen auf den Erfolg oder Misserfolg der Schülerinnen und Schüler. Hierfür setzte sie unlösbare Aufgaben ein und beobachtete, wie die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler ausfielen. Sie stellte fest, dass es Kinder gab, die das Nichtlösen als persönliches Scheitern ansahen. Andere Kinder reagierten genau gegenläufig: Sie sahen die Aufgaben als lehrreiche Herausforderungen an und nicht in negativer Weise zu sich selbst, und dass, obwohl auch sie die Aufgaben nicht lösen konnten. Aus diesen Beobachtungen und weiteren Forschungen schlussfolgerte Dweck, dass es zwei verschiedene Arten des Mindsets, also der Denkmuster, gibt. Sie nannte diese Denkmuster:
- das starre Mindset (fixed mindset) und
- das bewegliche beziehungsweise das flexible Mindset (growth mindset).
Während Menschen mit einem fixed mindset Angst vor Herausforderungen haben und ihr Scheitern mit Sorge erwarten, wenden sich Menschen mit einem growth mindset mit Freude neuen Aufgaben zu, um an ihnen zu wachsen. Diese beiden unterschiedlichen Denkmuster führen zu unterschiedlichen Gefühlen, nämlich zu Selbstzweifeln bei Menschen mit fixed mindset und Zutrauen und Neugier bei Menschen mit growth mindset.
Flexibles Mindset in der Kita – was bedeutet das?
Menschen mit einem „growth mindset“ sind offen für Neues. Sie möchten sich weiterentwickeln, um zu lernen und zu wachsen. Für die Kita heißt das: Probieren Sie mit den Kindern, den Eltern und dem Team immer wieder etwas Neues aus. Ermutigen Sie die Kinder – trotz Fehlschlägen – es immer wieder zu probieren.
Thurid Holzrichter