Orale Phase: bei Kita-Kindern

"Im 1. Lebensjahr bildet in der oralen (lat. os = Mund) Phase der Mund das zentrale Organ, das Lust empfindet (nuckelt, lutscht) und Nahrung aufnimmt. Elementare körperliche und sinnliche Bedürfnisse werden befriedigt. Außerdem besteht ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe, Zärtlichkeit und Streicheln. Werden diese Bedürfnisse erfüllt, fühlt sich ein Kind angenommen und kann das Urvertrauen zur Welt (nach Erikson) entwickeln. Fehlt das Urvertrauen, so entwickelt sich ein Urmisstrauen, was dazu führen kann, dass die Umwelt als feindselig erlebt wird und dass man sich darum gegenüber seiner Umwelt verschließt. Gleichzeitig wird und muss ein Kind (z. B. beim Abstillen) die Erfahrung machen, dass nicht alle Bedürfnisse erfüllt werden können, was ihm später helfen soll, ein gesundes Maß an Vorsicht und ggf. Misstrauen mit in die Welt zu nehmen."

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Wie lange dauert die orale Phase?

In der Regel wird die orale Phase im ersten Lebensjahr verortet, bei vielen Kindern dehnt sie sich jedoch auch noch bis weit ins zweite Lebensjahr hinein aus. Auch 3- oder 4-jährige Kinder nehmen noch viele Dinge in den Mund und kauen darauf herum, um ihre Beschaffenheit zu prüfen.

Was muss während der oralen Phase beachtet werden?

Das Erforschen der Umgebung mit dem Mund ist normal und sollte auch nicht vollständig unterbunden werden. Normale Hygieneregeln reichen vollkommen aus und das ständige Desinfizieren von Spielzeug ist nicht nötig. Dennoch sollten während dieser Phase einige Grundregeln zur Sicherheit des Kindes beachtet werden.

Zum einen besteht in der oralen Phase die Gefahr des Verschluckens. Vor allem kleine Gegenstande wie Perlen, Murmeln oder Nüsse können sich leicht in der Luftröhre festsetzen. Meist können sie zwar wieder ausgehustet werden, doch in einigen Fällen bleiben sie stecken und können zum Ersticken führen.

Die andere Gefahr sind Giftstoffe, die über den Mund aufgenommen werden. Putzmittel, Medikamente und giftige Pflanzen sollten deswegen außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Im Außenbereich und auf Spielplätzen stellen z.B. Zigarettenstummel eine besondere Gefahr dar, da sie bei Verschlucken, je nach Dosierung, sogar tödlich für ein Baby sein können.