"Der Begriff Sexualerziehung wird in der Literatur uneinheitlich definiert. Zum einen findet man Ansätze einer Sexualerziehung im engeren Sinn, die vor allem die körperliche Komponente in den Mittelpunkt stellt. Dazu gehört die Aufklärung über körperliche Funktionen, über Zeugung und Geburt. Sexualerziehung im weiteren Sinne bezieht über die reine Aufklärung hinaus soziale und emotionale Komponenten mit ein. Ziele einer Sexualerziehung im weiteren Sinn sind u. a. die Kenntnis über Körperfunktionen, die Entwicklung eines positiven Körpergefühls, die Bejahung der eigenen Sexualität, das Erkennen eigener Grenzen in der Sexualität, die Auseinandersetzung mit Gefühlen, das Wissen über Risiken der Sexualität oder die Reflexion des Umgangs mit Sexualität in der Gesellschaft bis hin zur Auseinandersetzung mit geläufigen Geschlechtsrollen. Spätestens hier sind die Grenzen zur geschlechtsspezifischen Erziehung fließend."