Die Entwicklung der Zählkompetenz umfasst zwei zentrale Aspekte:
- das Aufsagen der Zahlwortreihe (das verbale Zählen), das den ordinalen Zahlaspekt betont,
- das Zählen von Objekten zur Ermittlung ihrer Anzahl, die den kardinalen Zahlaspekt hervorhebt.
Beide Aspekte sind eng miteinander verbunden und entwickeln sich zunächst parallel. Die Integration beider Bereiche führt nach und nach zur Zählkompetenz.
Der Ordinalzahlaspekt unterscheidet den Zählzahlaspekt („4 kommt nach 3 und vor 5“) und den Ordnungszahlaspekt („Das wievielte ist es?“ – „Das dritte Buch von links“).
Der Kardinalzahlaspekt beschreibt eine Menge von Elementen: „Wie viele sind es?“ „Sieben Bücher“.
Zählprinzipien
Diese Prinzipien erwerben Kinder weder gleichzeitig noch in der genannten Reihenfolge, sondern nach und nach in vielfältigen Zählanlässen in der Kita und im Alltag:
- Die Zahlwörter werden in einer festen Reihenfolge genannt (Prinzip der stabilen Ordnung).
- Jedem Objekt wird genau ein Zahlwort zugeordnet (Eindeutigkeitsprinzip).
- Der Kardinalzahlaspekt beschreibt eine Menge von Elementen: Wie viele sind es? Sieben Bücher. Das letztgenannte Zahlwort gibt die Anzahl an (Kardinalzahlprinzip)
- Sowohl die Zählreihenfolge als auch die Anordnung der Elemente sind für das Ergebnis des Zählprozesses irrelevant (Prinzip der Irrelevanz der Anordnung).
- Jede beliebige Menge unabhängig von der Art der Objekte kann gezählt werden (Abstraktionsprinzip).