Die Anfänge
Zur Unterstützung der pädagogischen Kita-Praxis schuf das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Mitte der 1990er-Jahre ein System, in dem Konsultationskindertagesstätten seit 1997 einen festen Bestandteil bilden. Die ersten sieben ausgewählten Konsultationskindertagesstätten sollten die Erfahrungen, Ergebnisse und Kooperationsstrukturen der Modellprojekte „Impulse aus Brandenburg", „Zum Bildungsauftrag von Kindertagesstätten" und „Kindersituationen" nachhaltig sichern und weiterentwickeln. Fachliche und methodische Vorgaben durch das Ministerium gab es nicht, wobei die fachliche Steuerung durch eine Koordinierungsgruppe bestehend aus Mitgliedern des Fortbildungswerks, dem Fachministerium und Mitarbeitern der Konsultationseinrichtungen übernommen wurde.
Die Voraussetzungen
Die aktuellen Konsultationskindertagesstätten in Brandenburg gelten als landesweite Anlaufstellen und inhaltliche Bezugspunkte für jeweils einen speziellen inhaltlichen Ansatz oder fachlichen Schwerpunkt, der nicht vom Land festgelegt ist und einem temporären Wandel unterliegt. Zurzeit werden die Beratungsschwerpunkte „Träger- und Finanzierungsfragen", „Altersmischung", „Bildungsauftrag in der Kindertagesbetreuung", „Offene Gruppenarbeit", „Infans-Bildungskonzept", „BLK-Verbundprojekt TransKiGS"2, „Raumgestaltung", „Montessori-Pädagogik", „Erzieherinnen-Initiativ-Verein", „Kooperation Hort - Schule", „Bewegung", „Implementation Pfiffi kus-Konzept"3, „Sexualpädagogik", „Gesundheit", „Bildungsthemen", „Ernährung", „Waldtage", „Wellness-Entspannung", „Kooperation mit dem Gesundheitsamt", „Partizipation", „Toleranz", „Demokratie leben" und „Begegnungssprache Englisch" von den Einrichtungen in unterschiedlicher Kombination angeboten.
Der Rahmen
Ergänzend zu den Angeboten des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin/Brandenburg (SFBB) - einer zentralen Einrichtung für die Fortbildung von Fachkräften -, den drei überregionalen Pädagogischen Zentren (ÜPZ „Beratungsstelle Tagespflege in Brandenburg"; ÜPZ „Kita-Museum"; ÜPZ „Wissenschaft - Praxis - Transfer" 4) - einem Zusammenschluss von Fachleuten mit langjähriger Erfahrung in Beratung und Fortbildung - und einem aus Beraterinnen bei Jugendämtern, Gemeinden und Verbänden bestehenden Netz von Praxisberatung übernehmen die zurzeit existierenden 13 Konsultationskindertagesstätten die Aufgabe, den Mitarbeiterinnen von Kitas, Trägervertretern und sonstigen Interessenten (z. B. Mitarbeiterinnen von Jugendämtern) ihr pädagogi-sches Konzept vorzustellen. Weitere Bestandteile dieses Unterstützungssystems bilden die ‚KitaDebatte' - eine Veröffentlichungsreihe, die der fachlichen Information dient und allen Kindertagesstätten zugestellt wird - und ergänzende Fachveröffentlichungen sowie verschiedene Internetangebote (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport; Landesjugendamt; Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin/ Brandenburg; Familien für Kinder gGmbH; INFANS e.V.; PME Familienservice; TransKiGs)5. Neben der Beratung - hierzu dienen Hospitationen und Vortragsreihen außerhalb der Einrichtung - haben die Einrichtungen die Aufgabe, in Kooperation mit den Fachberaterinnen regionale Netzwerke für Fortbildung und Beratung aufzubauen. Finanziell werden die Konsultationskindertagesstätten durch das Land mit jährlich 11.000 € gefördert. Mit diesem Betrag müssen die Einrichtungen eine zusätzliche 1/4-Erzieherinnen- Stelle für die Konsultationsarbeit schaffen. Der Förderzeitraum ist nicht festgelegt und es gibt kein formal vorgegebenes Verfahren zur Bewerbung als Konsultationskindertagesstätte.
Linkhinweise:
1) www.infans.de/pages/index.php?chapter=A&page=1
2) www.blk-bonn.de/modellversuche/transkigs.htm
3) www.pfiffikusdurchbewegungsfluss.de/Endbericht.htm
4) www.familien-fuer-kinder.de, www.kita-museum.de, www.infans.net
5) www.mbjs.brandenburg.de/kita/kita-startseite, www.lja.brandenburg.de, www.sfbb.berlin-brandenburg.de, www.familien-fuer-kinder.de, www.infans.net, www.fi nk-brandenburg.de, www.transkigs.de