Konsultationskitas in SachsenPraxis lernt von Praxis (3)

In dieser Reihe stellt der Autor die Konsultationskitas in den verschiedenen Bundesländern vor und skizziert die Entstehungsgeschichte sowie den Rahmen, in dem sie jeweils arbeiten. Der Fokus liegt dabei auf denjenigen Referenz-Einrichtungen, die von staatlicher Seite initiiert wurden. Im dritten Teil richtet sich der Blick nach Sachsen.

Die Anfänge

Unter der Leitung und der wissenschaftlichen Begleitung des ‚Instituts inform - Fortbildung und Beratung in der Jugendhilfe, ein Institut des Outlaw e. V.' startete im September 2006 das Modellprojekt ‚Konsultationseinrichtungen - ein Unterstützungssystem für die pädagogische Praxis in Kindertageseinrichtungen'. Ziel des Projektes war der Aufbau eines Netzes praxisnaher Beratung und kollegialer Reflexion zur Umsetzung des Sächsischen Bildungsplanes. An der ersten Phase des Projektes, die mittlerweile abgeschlossen ist, nahmen elf, nach formalen (Trägerpluralität; regionale Verteilung) und inhaltlichen Kriterien (s. unten) ausgewählte Einrichtungen teil. In ihnen sollte im Rahmen der Konsultation eine am Sächsischen Bildungsplan ausgerichtete Praxis konkret erlebt werden können und die Möglichkeit bestehen, aus gemachten Erfahrungen zu lernen und Probleme bei der Umgestaltung der eigenen Praxis zu besprechen. Innerhalb des Projektes wurde ein Film erstellt, der die Entwicklung des Bildungsverständnisses in den letzten Jahren und dessen Auswirkung auf die Praxis aufzeigt. Daneben entstand ein Werkbuch, das dazu anregen sollte, die Gestaltung der eigenen Einrichtung zu überdenken. Die zweite Phase des Projektes mit 13 neuen Konsultationseinrichtungen läuft seit September 2009 und endet im August 2012.

Die Voraussetzungen

Zur Teilnahme an dem Modellprojekt konnten sich Einrichtungen bewerben, die bereits an einem Bundes- oder Landesmodellprojekt oder einem innovativen Projekt mit landesweiter Bedeutung im Zusammenhang mit dem Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen beteiligt waren. Daneben mussten sie den Nachweis erbringen, dass sie sich mit dem Sächsischen Bildungsplan auseinandergesetzt haben und ihn als realistische Arbeitsgrundlage ihrer pädagogischen Arbeit verstehen. Neben der Bereitschaft ihre in der Bildungsarbeit mit Kindern gemachten Erfahrungen weiterzugeben und kritisch hinterfragen zu lassen, sollten die Einrichtungen bereits mit Fachberatungsstellen kooperieren und ihre Arbeit im Rahmen des Qualitätsmanagements evaluieren. Die Konsultationseinrichtungen verstehen sich als Ansprechpartner für Kindertageseinrichtungen, deren Träger, Fachberaterinnen, Eltern und sonstige Interessierte. In der zweiten Projektphase haben die Einrichtungen die Erarbeitung der Themen, zu denen Beratung angeboten werden soll, abgeschlossen; mit den ersten Konsultationen wurde Anfang 2010 begonnen. Aktuell bieten die Einrichtungen die Themen Bildungs- und Lerngeschichten, Erziehungspartnerschaft, Gesundheit, Gruppenstrukturen, Hort, Integration, Kinder mit Entwicklungsvorsprung, naturwissenschaftliche und ästhetische Bildung, Partizipation und Kooperation, Rahmenbedingungen, Raumgestaltung und Außengelände und Selbstbildung an.

Der Rahmen

In den am Modellprojekt beteiligten Einrichtungen wird jeweils eine Kollegin bestimmt, die als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Schwerpunktthemen, Methoden und Angebote werden zwischen der Leitung des Projektes und den Ansprechpartnerinnen in den Einrichtungen im Rahmen von zweimal jährlich stattfindenden Workshops erarbeitet und später in den Teams diskutiert und weiterentwickelt. Darüber hinaus nehmen alle Mitarbeiterinnen der Konsultationskindertagesstätten an Fortbildungsveranstaltungen (ebenfalls zwei pro Jahr) teil, bei denen eine prozessgebundene Auseinandersetzung mit den angestrebten Schwerpunktthemen erfolgt. Ziel des Modellprojektes ist es, geeignete Konsultationsthemen und -formen zu erarbeiten und diese an die Fachöffentlichkeit weiterzugeben.

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