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Vor allem in der Kindheit sind Geschwisterbeziehungen oft von Gegensätzen geprägt: Solidarität und Rivalität, Neid und Bewunderung, Aggression und Liebe, Konkurrenz und Freundschaft. In der Kita können Geschwisterkinder davon profitieren, gemeinsam in einer Gruppe betreut zu werden. So kann beispielsweise eine ältere Schwester selbstbewusster werden, wenn sie ihrem kleinen Bruder in der Kita Zusammenhänge erklären oder ihm Dinge zeigen kann. Er wiederum fühlt sich in ihrer Anwesenheit sicher und bewältigt dadurch den Übergang von der Familie in die Kita schnell. Genauso gut können sie sich aber auch in ihrer Entwicklung behindern: Ein kleiner Bruder kann Mühe haben, eigene Freundschaften aufzubauen, weil er immer mit seiner großen Schwester und ihren Freundinnen spielt. Eine große Schwester verliert möglicherweise ihre Interessen aus dem Blick, weil sie bemüht ist, ihren kleinen Bruder bei allem zu unterstützen. Noch dazu kann es sein, dass die beiden immer wieder heftig miteinander streiten. Ob Geschwisterkinder deshalb grundsätzlich nicht gemeinsam in einer Gruppe betreut werden sollten, kann nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden. Mit den Eltern im Dialog können pädagogische Fachkräfte individuelle Lösungen entwickeln. Wichtig dabei ist, beide Kinder und die Chancen für ihre Entwicklung im Blick zu behalten.