Theo schläft vor Müdigkeit schon um 10.00 Uhr auf dem Bauteppich ein. Pauline kann in der Kita nie einschlafen, dreht sich unruhig auf der Matratze hin und her und hält die anderen Kinder wach. Ali schläft immer nur kurz ein und will dann gleich wieder spielen gehen. Inga weint und möchte nicht mehr in den Kindergarten, weil sie dort schlafen muss. Josias freut sich immer darauf, wenn er „Mittagsschlafkind“ ist, weil er das so kuschelig findet.
Beim Thema „Schlafen in der Kita“ könnten die Bedürfnisse und Anliegen von Kindern, Eltern und Fachkräften nicht vielfältiger sein:
In manchen Einrichtungen wird für einen gemeinsamen Mittagsschlaf damit argumentiert, dass die Kinder den Schlaf bräuchten und die meisten auch einschlafen würden. Viele Einrichtungenhaben inzwischen räumliche und personelle Rahmenbedingungen, um individuell auf die Schlafbedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Manche Eltern wiederum bestehen auf den Mittagsschlaf des Kindes mit der Begründung, dass ihr Kind sehr früh aufsteht und es die Mittagsruhe braucht. Wieder andere sind ausdrücklich gegen den Schlaf in der Kita, weil ihr Kind sonst abends erst sehr spät müde wird.
Regelmäßig stehen pädagogische Fachkräfte vor der Aufgabe, diesen Tagesabschnitt in der Kita zu gestalten, und vor der Entscheidung: individuelle Schlaf- und Ruhebedürfnisse entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder oder gemeinsamer Mittagsschlaf bzw. Ruhezeit in der Kita für alle Kinder?
Um diese Frage im Sinne der Kinder zu regeln, hilft es zu wissen, welche Bedeutung Schlafen für die kindliche Entwicklung hat und wie Kinder unterstützt werden können, ihrem individuellen Ruhebedürfnis nachzugehen. Beides lesen Sie in den Beiträgen „Müde bin ich, geh‘ zur Ruh‘“ und „Schlafen und Ruhen“ ab Seite 10.
Ich wünsche Ihnen eine muntere Lektüre.
Herzliche Grüße, Silke Dittmar