Unter Stress einfache Zusammenhänge und naheliegende Lösungen nicht zu sehen, das kennen wir alle. Wenn man es dennoch schafft, mit(negativen) Gefühlen so umzugehen, dass Wissen und Erfahrungen genutzt werden können,dann ist man selbstkompetent. Das ist notwendig,um die Überzeugung zu entwickeln, Herausforderungen gewachsen zu sein. Unterschiedliche Komponenten spielen dabei eine Rolle.
Selbst
Mit dem Selbst können im Unterschied zum Ich sehr viele Informationen gleichzeitig berücksichtigt werden. Entscheiden und Handeln aus dem Selbst kann vielen verschiedenen Bedürfnissen,Werten und Fähigkeiten – eigenen und fremden– gleichzeitig gerecht werden.1 Das Selbst wird als großes Archiv persönlicher Erfahrungen, Wünsche,Bedürfnisse, Vorlieben, Sorgen etc. verstanden.
Ich
Mit dem Ich ist es im Unterschied zum Selbst möglich, klare Ziele zu verfolgen, logische Schlüsse zu ziehen, die Aufmerksamkeit zu fokussieren2 sowie Schritt für Schritt zu planen und zu handeln.
Kompetenz
Jemand ist kompetent, wenn er oder sie Wissen und Können so miteinander verbindet, dass eine konkrete Anforderungssituation zu bewältigen ist. Ist von Kompetenzen die Rede, geht es sowohl um Potenziale (Fähigkeiten) als auch um die Motivation, etwas zu tun, und um die „Performance“,also die konkrete Handlung.3
Komponenten von Selbstkompetenz sind:
ein Gefühl von Vertrauen zu haben,4 sich selbst wahrzunehmen,5 sich emotional auszudrücken,Gefühle wahrzunehmen und zu differenzieren,6 sich selbst zu motivieren, sich selbst zu beruhigen,Rückmeldungen zu verarbeiten, Widersprüche auszuhalten und zu integrieren, zu planen,Versuchungen zu widerstehen und sich auf Aufgabenrelevantes zu konzentrieren.
Eine Basiskompetenz
Selbstkompetenz wird als Basiskompetenz verstanden.7
Die Entwicklung von Selbstkompetenz
vollzieht sich ein Leben lang. Die Grundlagen werden schon im frühen Kindesalter gelegt. Für die Selbstkompetenzförderung und die Unterstützung der Selbstkompetenz von Kindern ist insbesondere die Beziehung zur Fachkraft wichtig.Diese ist tragfähig, wenn sie wertschätzend und authentisch ist. Zudem unterstützt die Gestaltung der Lernumgebung die Selbstkompetenzentwicklung dann positiv, wenn Kinder darin eigenaktiv handeln.8
Reflexionsfragen für Fachkräfte:
- Orientiere ich mich an den Ressourcen der Kinder?
- Welche Bedürfnisse haben die Kinder? Sind ihre Bedürfnisse bei der Auswahl der Themen,Spiele, Angebote und Methoden berücksichtigt?
- Stellt die Auswahl einzelne oder alle Kinder vor Herausforderungen?
- Habe ich den Kindern helfen können, Herausforderungen zu überwinden, oder haben sie es gar selbst geschafft?